Drei Tage Schnee, strahlend blauer Himmel und eine Menge Sonnenschein im Allgäu liegen hinter mir. Der Liebste und ich haben uns letzte Woche einen kleinen Tapetenwechsel gegönnt, um unsere beruflichen Pläne, Ziele und Wünsche abzusprechen und abzugleichen. Und als ich da so stand, mein Gesicht der Sonne entgegenstreckte und Vitamin D tankte, wurde mir klar, dass es mich auch in diesem Jahr wieder erwischt hat. Genauso zuverlässig, wie mich am Anfang des Jahres eine unglaubliche Neujahresmotivation überkommt, verfalle ich Mitte oder spätestens Ende Januar in das genau Gegenteil. Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Selbstzweifel, Motivationslosigkeit und die fehlende Kraft, all die Dinge zu machen, von denen ich weiß, dass sie helfen würden. Ich bin ein absolutes Winterblues Opfer.
Jetzt hatte ich das Glück, kurz aus dem Alltag ausbrechen und ein bisschen Sonne tanken zu können – die Motivation, die ich aus dem Allgäu mitgebracht habe, teile ich nun also mit euch!
Ganz neutral betrachtet bekommen wir in den kalten, dunklen Monaten einfach viel zu wenig Tageslicht – deshalb produziert der Körper übermäßig viel Melatonin, das auch als Schlafhormon bezeichnet wird. Stark vereinfacht kann man also sagen, dass alles hilft, das Serotonin, das so genannte Glückshormon, ausschüttet.
Nun kenne ich die Situation selbst sehr gut, dass es einem sogar zu viel ist, sich zu etwas aufzuraffen, das einem eigentlich Freude macht. Aber vielleicht liegt darin die Kunst: sich zu überwinden und auf das Endergebnis zu fokussieren. Das, was man sich wünscht – nämlich eine ordentliche Portion Glückshormone. Und wenn man erst mal anfängt und merkt, wie sehr es einem hilft, wird es immer einfacher!
Die gute Nachricht ist: der Frühling steht quasi schon in den Startlöchern – es sind jetzt nur noch ein paar Wochen, auch wenn sich der Übergang zwischen Winter und Frühling nach einer Ewigkeit anfühlt. Ein paar Ideen, um diese Wochen zu füllen, habe ich für euch zusammengestellt, bzw. nach einer kleinen Umfrage von meinen Leserinnen auf Instagram geschickt bekommen:
Das hilft gegen den Winterblues
- Pläne für den Frühling und den Sommer schmieden: der Garten kann ein bisschen Liebe gebrauchen, der Balkon soll bepflanzt werden oder ihr möchtet sicher gehen, dass ihr den Sommer nicht wieder an euch vorbeiziehen lasst, ohne wirklich etwas richtig Schönes unternommen zu haben – jetzt ist genug Zeit, zum träumen und planen.
- Sauna oder Dampfbad und Wellness im Allgemeinen – das ist nie so schön, wie im Winter.
- Täglich spazieren gehen – die Überwindung ist nur vor dem Rausgehen groß. Am Ende hilft frische Luft. Immer.
- Orangensaft frisch pressen – lohnt sich alleine schon für den Duft und für den Geschmack sowieso.
- Ingwer-Zitronen-Tee trinken – wärmt, füllt den Vitamin C Speicher auf und sorgt dafür, dass man in den kalten Monaten genug trinkt.
- Regelmäßig in den Wald und beobachten, wie es langsam Frühling wird – die grünen Spitzen an den Sträuchern und Bäumen und jedes Mal pfeift ein Vögelchen mehr sein Lied. Wunderbar!
- Gedanken aufschreiben – aufgeschrieben haben Gedanken noch mal eine ganz andere Wucht. Probiert es aus! Ich mache das regelmäßig.
- Sich mehr Schlaf als im Sommer zugestehen – es ist völlig in Ordnung, wenn ihr im Winter viel früher ins Bett geht. Oder länger schlaft. Ihr sammelt Energie für den Sommer…
- Leichte, inspirierende Lektüre – ich kann euch das hier und das hier (Partnerlinks) empfehlen, die beiden lese ich ein mal im Jahr und sie sorgen immer für einen Energieschub.
- Das Gesicht zur Sonne drehen, sobald sie kurz scheint – muss ich nicht erklären, oder?
- Yoga und Meditation – fällt mir selbst unfassbar schwer, hilft aber so sehr dabei, anzunehmen, was eben gerade ist. Auch den Winter.
- Sport – ja, ich weiß! Im Winter fällt es noch mal schwerer, sich aufzuraffen. Aber danach ist der Glückshormonschub dafür noch größer. Ich liebe es, im Winter zu laufen. Die kalte, klare Luft ist großartig und dazu kommt Punkt Nr. 6.
- In Reiseführern blättern und von der nächsten Reise träumen.
- Eine Tageslichtlampe nutzen – hilft erwiesenermaßen, is aber ein Tipp einer Leserin. Ich selbst habe noch keine Tageslichtlampe ausprobiert.
- Vitamin D3 und B12 als Nahrungsergänzung zu sich nehmen – ebenfalls ein Tipp einer Leserin, den ich aber selbst auch mal beherzigen sollte.
- Gespräche mit Vertrauten – Jetzt ist genau die richtige Zeit, um sein Herz auszuschütten. Mit der oder dem Liebsten auf dem Sofa sitzen, über das reden, was einen vielleicht schon länger quält, sich drücken lassen und mit frischem Gemüt in den Frühling starten.
- Podcasts hören – ich gebe zu, Podcasts sind nicht so ganz mein Medium und die meisten muss ich nach ein paar Minuten wieder ausmachen, weil ich einfach lieber von Angesicht zu Angesicht zuhöre und mich dann mit der betreffenden Person austauschen möchte. Was ich aber morgens ab und zu gerne zum Kaffee höre: The Mindful Sessions von Sarah Desai. Schon alleine die Intromusik lässt mich ruhig werden und bei so gut wie jedem Satz denke ich JA, JA, JA. Sie spricht mir einfach direkt aus der Seele.
- Täglich drei positive Gedanken notieren – seinen Verstand bewusst auf das positive zu lenken, schult ihn. Nach einer Weile werdet ihr bemerken, dass ihr allgemein sehr viel positiver seid.
- Auf dem Wochenmarkt einkaufen – ich liebe, liebe, liebe Wochenmärkte und Hofläden. Es herrscht einfach eine besondere Stimmung und Einkaufen wird zur Freizeitgestaltung, statt einer lästigen Pflicht.
- In die Bücherei gehen – genauso geht es mir mit Büchereien. Ich mag die ruhige Atmosphäre und blättere mit Vorliebe schon vor Ort in den neuesten Zeitschriften. Mit nachhause kommen jeweils ein Buch, das ich lesen möchte und ein Kochbuch, aus dem ich mir alle Rezepte, die ich nachkochen möchte, abfotografiere und speichere.
- Sich Zeit nehmen, um sich bewusst etwas gutes zu kochen – in aller Ruhe Pastateig selbst zubereiten, füllen und sich über das Ergebnis freuen. Großartig! Gilt genauso für Pizzateig, einen Braten oder dein Lieblingsessen. Versucht mal, kochen ab und zu als Meditation einzustufen, statt als lästige Pflicht des Alltags.
- Heiße Schokolade – der Klassiker! Am besten dick schokoladig mit Sahne. Die Beste hat selbstverständlich meine Freundin Sandra von chocolate valley.
- Fotoalben erstellen und in Erinnerungen schwelgen – Hand auf´s Herz! Wie viele von euch haben (wie ich) überhaupt keine Fotobücher und lagern die Fotos der Liebsten auf Festplatten? Wir sollten das nicht tun. Fotos wollen angesehen werden, nicht gespeichert.
- Alleine zu lauter Musik tanzen – oh ja, hilft! Geht aber auch gut zu zweit! Oder beim kochen…
- Urlaub planen und buchen – Vorfreude ist schließlich die schönste Freude!
- Sich täglich mit Lieblingsmenschen über das, was am Tag gut war, austauschen – und einfach mal nicht nur das erzählen, was genervt hat. Kann man auch gut mit Punkt 18 verbinden.
- Etwas Neues lernen, zum Beispiel Gitarre spielen oder stricken – es hat einen Grund, warum Dreierlei Liebelei am 25. Januar gegründet wurde. Ein klassisches Winterblues Baby. Und wenn ich mich zurück erinnere, habe ich mir jedes Jahr am Anfang des Jahres Zeit genommen, um etwas Neues zu lernen. Auch jetzt gerade bin ich dabei, mir etwas Neues anzueignen…
- Frühlingsblüher in die Wohnung stellen – am besten mit samt Zwiebeln im Topf gekauft, dann kann man sie danach einpflanzen und sich jedes Jahr auf´s Neue darüber freuen.
- Für ein Wochenende aus dem Alltag ausbrechen – oder auch nur einen Tag. In den Schnee fahren, einen schönen Ausflug machen, Freunde besuchen gehen. Hauptsache raus! Das Auge freut sich über jede Abwechslung.
- Mit Freunden kochen – ist fast noch besser, als Punkt 21. Zusammen macht´s halt einfach noch mehr Spaß!
- Aufräumen und Ausmisten – habt ihr in diesem Jahr wahrscheinlich dank Marie Kondo eh alle schon gemacht, oder? Falls ihr den einen oder anderen Tipp oder etwas Motivation gebrauchen könnt: hier habe ich aufgeschrieben, wie ich als Chaosqueen unsere Wohnung ordentlich halte und hier, wie ich mein Home Office aufgeräumt habe.
- Meeresrauschen oder Vogelzwitschern laufen lassen – genau wie Düfte triggern Geräusche uns auch sehr schnell.
- Reflektieren, was einem eigentlich fehlt – für mich persönlich wird dann immer sehr schnell klar, was es ist und dann gebe ich mir genau das! Das ist das Wichtigste: keine Listen abzuarbeiten, die das Glück versprechen, sondern genau zu spüren, was man selbst möchte, was einem gut tun würde und sich das dann erlauben.
Ich hoffe, es war vielleicht das eine oder andere für euch dabei und wünsche uns allen ein bisschen Gelassenheit im Umgang mit dem Winterblues. Es wäre doch traurig, wenn wir uns zwei Monate im Jahr verderben lassen würden, weil wir uns ausgeliefert und hilflos fühlen. Immerhin sind zwei Monate ein Sechstel des Jahres. Ein Sechstel des Jahres darauf zu warten, dass es vorbei geht, fühlt sich eindeutig nicht richtig an… Also: machen wir das Beste draus!
Habt es schön!
Nadine
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Gleich mal um Punkt 27 kümmern?
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