Wie geht man sensibel mit jemandem um, die*der einen unerfüllten Kinderwunsch hat?
Seit ich im Oktober 2018 über unseren unerfüllten Kinderwunsch und die Geschichte dahinter geschrieben habe, bekomme ich (auch heute, fast zwei Jahre später noch) sehr, sehr viele Nachrichten zu genau diesem Thema. Nachrichten von Betroffenen, die mir ihre ganz eigene Geschichte erzählen, aber auch Nachrichten von Menschen, die mir schreiben, dass sie durch mich eine ganz andere Sichtweise bekommen haben oder gerne wissen würden, wie sie mit Betroffenen im Umfeld umgehen können.
Natürlich sind das hier keine allgemeingültigen Regeln, da ich nur aus meiner Sichtweise schreiben kann, aber vielleicht ist diese Auflistung eine kleine Hilfe für jemanden, der Betroffenen mit unerfülltem Kinderwunsch nahe steht.
1. Wer weiß am Besten, was der*die Betroffene braucht? Sie*er selbst!
Rede offen mit dem Menschen, um den es geht. Frage, was du tun kannst. Ob und wie du ggf. helfen kannst. Gib keine Ratschläge, wenn du nicht explizit danach gefragt wirst oder vom Fach bist und wirklich fundierte Hilfe anbieten kannst. Ein „Du musst dich vielleicht einfach nur mal entspannen, dann klappt´s bestimmt!“ oder „Genieß`doch deine Freiheit und versuch das Beste draus zu machen!“ hat noch niemandem geholfen. Im Gegenteil, dein Gegenüber wird sich vermutlich eher zurückziehen, weil es sich nicht gesehen fühlt.
Auch von dir auf andere zu schließen und das zu machen, was du denkst, was dir in der Situation helfen würde, ist nicht unbedingt der beste Weg. Erst Recht nicht, wenn du nie in der Situation warst. Ein offenes Ohr anzubieten und auszuhalten, dass du nichts tun kannst, außer zuzuhören und einfach da zu sein, ist in meinen Augen das Beste, was man machen kann.
Ein „Du musst dich vielleicht einfach nur mal entspannen, dann klappt´s bestimmt!“ oder „Genieß`doch deine Freiheit und versuch das Beste draus zu machen!“ hat noch niemandem geholfen.
2. Das wichtigste: Verständnis
Gib deinem Gegenüber das Gefühl, für sie*ihn da zu sein, wenn sie*er es möchte und akzeptiere, wenn es gerade zu ihrer*seiner Selbstfürsorge und Bewältigungsstrategie gehört, sich zurückzuziehen. Ein unerfüllter Kinderwunsch ist etwas sehr, sehr schwieriges und betrifft nicht nur das betroffene Paar, sondern auch den Freundeskreis und die Familie. Das Paar wird sich unweigerlich verändern und am besten reagiert man darauf mit Verständnis und Akzeptanz.
3. Die Sache mit den Ratschlägen
Jede*r mit unerfülltem Kinderwunsch macht sich permanent Gedanken, was man machen könnte und recherchiert sich die Finger wund. Wenn du nicht vom Fach bist, wirst du höchstwahrscheinlich nichts Neues zur Debatte beitragen. Außerdem sind Ratschläge meist gar nicht wirklich für das Gegenüber, sondern für einen selbst. Man möchte helfen. Irgendetwas machen, damit man sich nicht so hilflos fühlt. Tragt die Traurigkeit ein kurzes Stück mit – damit helft ihr enorm! Wenn du etwas sagen möchtest, reicht auch einfach ein „Ja, es ist einfach scheiße!“.
Ein paar der schlimmstem Dinge, die man zu mir gesagt hat, waren Sätze darüber, wie wahnsinnig anstrengend das Leben mit Kindern sei und dass man mich bzw. uns um unsere Freiheit beneidet. Es ist keine Freiheit, wenn sie nicht selbst gewählt ist. Sag so etwas bitte nicht zu ungewollt Kinderlosen, das kann mitunter sehr verletzend sein.
Tragt die Traurigkeit ein kurzes Stück mit – damit helft ihr enorm! Wenn ihr etwas sagen möchtet, reicht auch einfach ein „Ja, es ist einfach scheiße!“.
4. Welche Worte sind denn dann die richtigen?
Am besten fragst du dein Gegenüber einfach, wie es ihr*ihm geht. Dann kann sie*er selbst entscheiden, ob und wie sie*er darüber sprechen möchte. Ein ernst gemeintes „Wie geht es dir denn gerade?“ ist so viel mehr wert als ein „Und? Gibt`s schon was Neues? Du solltest vielleicht noch mal dieses und jenes machen und warum adoptiert ihr eigentlich nicht, es gibt doch sooo viele Kinder, die sich ein Zuhause wünschen…“.
5. Das Thema Adoption
Seit ich offen darüber spreche, warum wir bisher keine Kinder haben, obwohl wir uns welche wünschen, bekomme ich oft auch eine Adoption nahegelegt. Und auch, wenn wir sofort ein Kind adoptieren würden, ist das nicht so leicht, wie man sich das vorstellt, wenn man sich noch nie mit der Thematik beschäftigt hat. Adoption ist eben keine leichte „Lösung“ für mein „Problem“. Es ist außerdem ein riesiger Unterschied, ob ich vorsichtig bei jemandem nachfrage, dem ich nahe stehe, ob er*sie es sich vorstellen könnte, zu adoptieren oder ob ich jemanden, dem ich nicht so nahe stehe, direkt frage, warum er*sie eigentlich nicht ein Kind adoptiert. Das ist eine wahnsinnig intime Frage. Eine, die vielleicht auch schmerzt, weil die Chancen einer Adoption recht schlecht stehen.
Adoption nicht so leicht, wie man sich das vorstellt, wenn man sich noch nie mit der Thematik beschäftigt hat – es ist eben keine leichte „Lösung“ für mein „Problem“.
6. Schließe dein Gegenüber nicht aus!
Rede mit deinem Gegenüber auch über das, was dich beschäftigt. Wie der Kinderwunsch eure Beziehung beeinflusst. Ziehe dich nicht zurück, weil es schwer für dich ist – sei lieber offen! Es können Monate oder Jahre sein, die sich wie ein grauer Schleier über die Lebenszeit deines ungewollt kinderlosen Gegenübers legen. Dabei braucht sie/er dich vielleicht!
7. Nach dem ersten Kind muss nicht unbedingt Schluss sein mit dem Kinderwunsch…
Ich glaube, das gerät ganz gerne in Vergessenheit: wenn man/frau ein Kind hat, kann er*sie sich schließlich eigentlich glücklich schätzen. Nach dem ersten Kind stellt sich der Kinderwunsch aber nicht unbedingt ein und der Wunsch nach einem zweiten oder auch einem dritten Kind kann sich am Ende wohl genauso anfühlen, wie der Wunsch nach einem ersten Kind. Auch hier ist ein „Ja, es ist einfach scheiße!“ sehr, sehr viel sensibler, als ein „Sei doch froh, dass du eins hast!“.
Das ist, was ich mir von meinem Umfeld wünsche oder gewünscht habe. Wenn du selbst unter einem unerfüllten Kinderwunsch leidest und auch etwas zu dieser Liste beitragen möchtest, lade ich dich herzlich ein, deine Sichtweise hier zu kommentieren – gerne auch anonym. Und wenn du Betroffene in deinem Umfeld und weitere Fragen hast, dann stelle sie gerne auch in den Kommentaren.
Ich hoffe, ich kann dem*der einen oder anderen mit diesem Artikel weiterhelfen!
Habt es schön!
Nadine
P.S.: Generell ist das Thema Familienplanung für sehr, sehr viele ein sehr heikles. Warum die Frage danach generell eher unangebracht ist, habe ich hier schon ein Mal ausgeleuchtet. Man weiß nie, ob das Gegenüber vielleicht gerade eine Fehlgeburt hinter sich hat, ob der eine Partner vielleicht einen Kinderwunsch hat und der andere nicht, ob beide sich nichts sehnlicher wünschen, als einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand zu halten oder ob sie sich vielleicht gegen Kinder entschieden haben und keine Lust darauf, sich ständig für ihre Entscheidung zu rechtfertigen. Lassen wir das Thema doch gemeinsam zu dem werden, was es ist. Ein sehr intimes. Privates. Eines, bei dem jede*r selbst entscheidet, ob und mit wem er*sie darüber sprechen möchte.
Anonym
Hallo Nadine, ich kommentiere hier nie – ich bin hier, weil: tolle Fotos, Rezepte (Schoko Mandel Kuchen!!!), „Lifestyle“ halt. Aber jetzt: ich habe *keinen* unerfüllten Kinderwunsch, weil ich nicht weiß, ob ich einen Kinderwunsch habe. Und ob wir einen Kinderwunsch haben (das ist ja nochmal was anderes). Da ich aber mal als Jugendliche schwer krank war, ist mir ganz grundsätzlich klar, dass „es“ klappen kann oder halt nicht (diese Selbstverständlichkeit, dass alles nach Plan geht, hab ich nicht). Und da ist nicht nur die Sorge, nicht schwanger werden zu können. Sondern auch die Sorge, dass es mir in der Schwangerschaft sehr schlecht geht. Und die Zeit mit Baby, ob ich das (gesundheitlich) packe! Daher ist das Thema für mich sehr unentschieden. Und ich hasse es, wenn mich jemand drauf anspricht. Oder ich im Job mehr oder weniger mit einem Mann ausgetauscht werde, da der nicht schwanger werden kann – nur weil ich 33 Jahre bin, aber keine Kinder habe. Da ist Schwangerschaft plus Elternzeit doch schon vorprogrammiert! – Das ist sooooo eine unsensible und einfach gemeine und doofe (und illegale) Aussage, argh… – Und ich bin grundsätzlich introvertiert. Ich würde NIE erzählen, dass wir planen, schwanger zu werden. Oder einen unerfüllten KiWu. Oder eine Fehlgeburt haben. Ich möchte einfach sensibel und wertschätzend behandelt werden. Und vor allem nicht bloß als potenzielle Mutter gesehen werden, an der was kaputt ist, wenn’s nicht geht. Danke für diesen Artikel und den mit der Frage nach dem Kinderwunsch. Das tut sehr gut! Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe!
Denise
Anonym„Und vor allem nicht bloß als potenzielle Mutter gesehen werden, an der was kaputt ist, wenn’s nicht geht.“
Ich finde der Satz trifft es auf den Punkt!
Irmi
Liebe Nadine, ich wünschte ich könnte etwas tröstliches zu dir sagen aber ich glaub ich kann euch nur viel Kraft wünschen, das anzunehmen was auch immer kommt.
Mir geht es etwas anders als dir, ich mag meine Familie sehr gern, aber mir den Kindern beschäftige ich mich eigentlich nie von mir aus. Sie mögen mich und wenn gebe ich alles, damit sie unterhalten sind, aber ich finde das sehr kräftezehrend… Ich bin jetzt 33 und nicht sicher ob dem dieser alles überschattende Wunsch nach Kindern doch noch kommt. Bis zu einem gewissen Grad würde ich es mir sogar wünschen, da es gesellschaftlich eher akzeptiert wird als meine momentane Einstellung, dass es mir der Umwelt, dem Klima und auch der Menschlichkeit im Moment sehr stark bergab geht. So viele Grünflächen werden zugebaut, Wälder brutal gerodet, Naturoasen privatisiert und eingezäunt, weniger privilegierte Menschen ausgebeutet, auf Tierwohl so gar nicht geachtet. Ich weiß nicht ob ich die Kraft hätte, mich gegenüber einem Kind zu rechtfertigen, warum ich ihm oder ihr diese Welt antue…
Ich hoffe, dass sich das nicht in irgendeiner Weise als Angriff oder unsensibel liest, so ist es nämlich überhaupt nicht gemeint. Gefühlvolle, nachhaltige und verantwortungsvolle Menschen wie ihr können ein tolles Vorbild abgeben – für alle Kinder (und auch Erwachsene)
Alles Liebe
Anonym
Danke für den Artikel. Ich stimme dir in allen Punkten zu. Allerdings habe ich es immer als sehr kräftezerrend empfunden mit jemandem – selbst den engsten Freunden – über unseren unerfüllten Kinderwunsch und die jahrelange „Tortur“ in der KiWu Klinik zu sprechen, denn ich habe festgestellt, dass die Leute es einfach nicht verstehen. Das ist gar nicht böse gemeint. Aber jemand, der es nicht selbst gefühlt und erlebt hat, kann die Situation nicht nachvollziehen, das habe ich bei all den Gesprächen gemerkt und danach war ich meist noch entschlossener nichts mehr zu sagen, als überhaupt darüber zu reden. Am Schluss haben mein Mann und ich es denn auf unseren Schultern ausgetragen und sind damit nicht nach außen getreten. Glücklicherweise hat es nun nach 7 Jahren geklappt und wir sind schwanger und freuen uns auf das Kind, aber auch jetzt hören die Fragen nicht auf. „Und warum seid ihr so spät dran? Ist das Kind auf natürlichem Weg entstanden oder künstliche Befruchtung?“ Die Worte „künstliche Befruchtung“ schon fast mit einem unzudeutenden Gesichtsausdruck. Und auch hier, ist das nicht egal? Ein Paar, dass so lange kämpft, darf sich doch einfach freuen. Und möchte man nicht die Freude auch einfach von außen haben? Können die Leute nicht einfach sagen „Ja toll, wir freuen uns für euch“? Das Thema ist so sensibel, aber wenn man nicht selber betroffen ist, hilft alles nichts, Leute verstehen es schlichtweg nicht (kein Vorwurf an diejenigen, ich verstehe auch vieles nicht, was ich nicht selber erlebe oder die Erfahrung gemacht habe) und können nicht sensibel genug damit umgehen, egal wie sehr man sie darauf „trimmt“.
Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft! Und ja „Es ist einfach scheiße!!!“
Alles Liebe!
Dreierlei Liebelei
AnonymIch verstehe sehr, sehr gut, was du meinst! Und es ist euer gutes Recht, alles für euch zu behalten und mit euch selbst auszumachen. Ich habe allerdings selbst die Erfahrung gemacht, dass ich meinem Gegenüber in aller Deutlichkeit sagen muss, was ich mir wünsche und was ich denke. Erst Recht, wenn er*sie es nicht verstehen kann, weil er*sie es selbst nicht erlebt hat. Auf ein „Warum adoptiert ihr denn nicht einfach?“ antworte ich heute mit „Weil das nicht so einfach ist, wie man sich das vorstellt!“ – und auf ein „Du musst halt das Beste draus machen!“ antworte ich heute mit einem „Kann ich aktuell gerade aber nicht. Jetzt ist es einfach scheiße und das muss ok sein. Weil es nämlich einfach scheiße ist.“ Und auf entsprechende Kommentare von Müttern entgegne ich auch mal ein „Bei allem Respekt. ich weiß, du meinst es nur gut, aber du bist Mutter von X Kindern. Du kannst es nicht wirklich nachvollziehen, was es bedeutet, vielleicht keine Kinder haben zu können. Ich würde mir wünschen, dass du…“.
Manchmal hilft das Wunder. Ich bin ehrlich gesagt aus purem Selbstschutz so offen – damit ich mich und meine Gefühle nicht herunterschlucken, verstecken und mit mir selbst ausmachen muss. Aber ja, jeder definiert seinen Selbstschutz selbst. Also verstehe ich auch deinen Standpunkt voll und ganz. Davon abgesehen: herzlichen Glückwunsch und alles Liebe für euch und euren Nachwuchs 🙂
Dörte
Liebe Nadine,
Vielen Dank, dass du dieses schwierige, sensible Thema immer wieder ansprichst. Es gibt so viele Menschen, die völlig unbedarft unangebrachte, persönliche Fragen stellen. Als Betroffene musste ich das jahrelang über mich ergehen lassen, da ich leider nicht den Mut hatte, ihnen offen die Meinung zu sagen. Mittlerweile kann ich das, aber die Nachfragen werden zum Glück langsam auch weniger.
Man hat im Alltag schnell den Eindruck, dass man mit seinen Problemen alleine dasteht: bei allen anderen hat es doch auch problemlos geklappt, warum bei mir nicht. Aber wenn man sich dann tatsächlich mal mit Freunden und Bekannten offen austauscht, ist man erstaunt, wie viele letztendlich doch mit dem Thema Baby zu kämpfen hatten: jahrelanges Probieren, Fehlgeburten, Adoptionen und künstl. Befruchtungen gibt es sehr viel mehr als man so denkt.
Und es hilft zu wissen, dass man nicht allein ist. Von daher wünsche mir viel mehr Offenheit und Akzeptanz in der Gesellschaft.
Danke, dass du dabei hilfst!
Bei mir persönlich ist der Babywunsch gerade in greifbare Nähe gerückt. Nach dem 2. Versuch hat es mit künstlicher Befruchtung geklappt und ich bin nun in der 10. Woche. Es ist ein sehr zerbrechliches Glück, da ich weiß das noch viel schiefgehen kann. Aber ich versuche es zu genießen und auf mich aufzupassen.
Ich wünsche dir alles Liebe & Gute!
Danke, dass du deinen Weg so tapfer und offen gehst!
Mara
Liebe Nadine,
danke für deinen tollen Artikel. Faszinierend, wie ich mich selbst in deinen Worten lesen kann. Meinem Mann und mir wurde unser Wunsch leider auch noch nicht erfüllt, mittlerweile sind wir die „letzten“ in unserem Freundeskreis. Ich fühle mich oft wie das fünfte Rad am (Kinder-)Wagen und merke auch, dass ich mich in manchen Situationen zurück nehme weil ich nicht damit umgehen kann. Ich hab versucht meinen Rückzug zu erklären, bekam dann die von dir beschriebenen Ratschläge und die Rückmeldung, dass ich neidisch rüber komme und man ja schon ein schlechtes Gewissen haben muss wenn man mir mit Baby über den Weg läuft. So etwas zu hören verletzt mich sehr, da es nicht der Wahrheit entspricht.
Ich wünsch dir/ euch alles Liebe!
Johanna
Vielen Dank, liebe Nadine, für diesen wundervollen Artikel und die tollen Worte, die du für dieses sensible Thema findest, obwohl die meisten sich dabei sehr unsensibel verhalten und das meist einfach unbewusst und unreflektiert. Ich denke keiner meint es böse, aber keine versucht, sich überhaupt die Situation des anderen vorzustellen und dann zu überlegen, was man besser sagen könnte statt den vielen gut gemeinten Ratschlägen oder dne bohrenden Fragen. Meine Situation ist eine gajz andere, ich bin jetzt 31 und hatte bis vor kurzem einen Partner, mit dem ich mir mein Leben vorgestellt habe und auch die kinderfrgae hatte uns schon beschäftigt. Vor allem da wir uns uneinig waren, ich möchte keine Kinder und das aus diversen Gründen. Gesundheitlich bedeutet eine Schwangerschaft ein Risiko und eine lange Zeit vollkommen mit Medikamenten und da mein Körper nicht der stärkste ist, will ich ihm das gar nicht zumuten und dafür solch unnatürliches auf mich nehmen. Zum anderen bedeutet mir mein Job enorm viel und ist für mich Selbstverwirklichung, ich bin selbstständig und daher ist das Ganze auch nicht so leicht, einfach mal eine Pause für Kinder einzulegen. Hinzu kommen weitere Gründe, die sich jetzt auch nicht so ausführlich beleuchten will, ich habe mich zumindest seit dne letzten 3 Jahren etwa sehr intensiv mit der Kinderfrage beschäftigt und meine Haltung auch immer wieder hinterfragt und in mich hineingehört. Was ich schade finde, ist, dass es immer noch völlig unnormal ist, als Frau keine Kinder zu wollen, bei Männern ist das aber akzeptabel und wird einfach so hingenommen ohne große Diskussionen und Fragen. Bei Frauen ist es gleich unverständlich, als ob ich nur auf der Welt wäre, um Kinder zu bekommen. Auch hier werden mir ständig Fragen gestellt und kein Verständnis dafür entgegen gebracht, trotz meiner gesundheitlichen Risiken oder meiner beruflichen Wünsche, als ob er Kinderwunsch etwas ist, was jede Frau haben muss. Ich weiß, die Situation ist eine völlig andere als eure, aber ich wünsche mir, dass generell einfach einfühlsamer mit dem Thema umgegangen wird und jeder sich nicht immer erklären und vor allem rechtfertigen muss.
Danke, dass du mit deinen Artikeln die Plattform für den Austausch schaffst und einfach dafür sensibilisiert, egal ob man Kinder möchte, leider keine Kinder bekommen kann oder sich einfach nicht in der Mutterrolle sieht. All das sollte respektiert und normal sein und sollte von anderen angenommen werden, in der Form dass man rücksichtsvoll miteinander umgeht und das Gespräch sucht, ohne Ratschläge, ohne Vorwürfe und ohne Druck.
Ich wünsche euch Stärke und Mut, um alles gemeinsam zu schaffen.
Alles Liebe, Johanna
Julia
Hallo Nadine,
ich finde es sehr lobenswert, dass du dieses Thema so öffentlich ansprichst. Leider ist unerfüllter Kinderwunsch, Fehlgeburt und Todgeburt ein riesiges Tabuthema in unserer Gesellschaft, was ich leider am eigenen Leib erfahren musste.
Bei uns lief eigentlich alles problemlos. Im 2. Zyklus wurde ich schon schwanger und alle wussten es und haben sich gefreut. Doch leider erlitt ich bei der Hälfte der Schwangerschaft einen Spätabort, obwohl einige Tage zuvor beim Frauenarzt alles in bester Ordnung war.
Das war ein Schock für mich. Ich wusste gar nicht, dass in unserer heutigen gut organisierten medizinischen Gesellschaft so etwas passieren kann. Sicherlich, die ersten 12 Wochen sind kritisch, aber danach? Ich dachte , dass wären nur tragische Einzelfälle. Erst im Nachhinein habe ich erfahren, wie viele Frauen das betrifft. Das ist so eine Schande, dass sich niemand traut darüber öffentlich zu reden.
Noch geschockter war ich darüber, wie mein Umfeld dabei reagiert hat. Von Aussagen wie „Du bist noch jung. Du kannst noch Kinder bekommen.“ über „Lass das einfach hinter dir und versuche es noch mal.“ bis hin zu „Beim ersten Mal hat es doch auch schnell geklappt. Das nächste Mal wird sicherlich alles gut“. Und noch schlimmer finde ich, dass das Thema in meiner Familie einfach totgeschwiegen wird. Niemand redet darüber. Alle tun so als wäre nichts passiert. Ja, vermutlich meinen sie es gut und wollen mich nicht aufwühlen, aber ich bin dadurch so unfassbar einsam. Ich fühle mich als wäre ich ganz allein auf der Welt mit diesem Schmerz.
Deswegen ist es gut, solche Tabuthemen anzusprechen und Personen aus dem Umfeld vielleicht die Augen zu öffnen.
Ich wünsche dir alles Liebe! <3
An alle betroffene Frauen: Bitte redet darüber, damit es kein Tabuthema bleibt!
Vera
JuliaLiebe Nadine, ich bin wahnnsinig gerne auf deiner Seite unterwegs, danke für all deine Inspirationen. Mich beeindruckt dein Umgang mit dem „Tabuthema“ Kinderwunsch sehr. Ich bin in einer völlig anderen Situation, aber würde gerne auch kommentieren. Ich bin Mutter von inzwischen vier Kindern. Allerdings liegt eine sehr dunkle Zeit hinter uns. Wie bei Julia starb unser Baby, nach bereits einer frühen Fehlgeburt, in der 20. Schwangerschaftswoche. Alles war bis dahin gut, bei einer Routineuntersuchung wurde dann festgestellt, dass das Herz des Kindes aufgehört hatte zu schlagen. Schmerzen, die mich fast zerrissen waren über Monate hinweg mein Begleiter. Für mein Umfeld war das Thema nach einer Woche durch. Schweigen, betretene Blicke, wenn ich auf unseren Sohn zu sprechen kam. Ich handhabte es wie du und ging sehr offen mit dem Tabuthema um, das war für viele Menschen in meinem Umfeld kaum zu ertragen, aber nur so konnte ich diesen Schicksalsschlag überleben. Meine Situation ist eine ganz andere, hatte ich doch schon drei Kinder, aber ja, so wie du schreibst, auch der Kinderwunsch nach einem weiteren Kind kann einen fast zerreißen. Das Bild unseres Kleinen steht noch heute in einer besonderen Ecke unserer Wohnung. Für jeden ersichtlich. Unser Junge ist Teil meiner Geschichte, auch wenn niemand mehr über ihn spricht. Ich hoffe und wünsche mir für unsere Gesellschaft, für alle Frauen, für alle Männer, einen Umgang mit den Themen Kinderwunsch und Fehlgeburt, der mitfühlend, nicht mitleidig, offen und menschlich ist. Dir wünsche ich alles Gute und ja, die Situation ist scheiße, richtig scheiße!
Pia
Liebe Nadine,
ich möchte gar nicht viel schreiben, denn es gibt so vie,l was gesagt werden kann und muss und dennoch ist nichts das Richtige.
Danke einfach nur für diese ehrlichen und passenden Worte, die leider mehr Menschen aus der Seele sprechen, als man glaubt.
Vielen vielen Dank
Raffaela
Liebe Nadine, ein toller Artikel, der Vieles genau auf den Punkt trifft. Super schön geschrieben, fühl dich einmal fest gedrückt! Mit einer solchen Situation, wie jeder anderen Lebenskrise, geht jeder ganz anders um, aber eines der wenigen verletzlichen Themen, auf denen Leute meinen einfach rumtrampeln zu dürfen. Ständig. Ich persönlich gehe sehr offen in unserem Freundes- und Bekanntenkreis damit um. Das erspart mir Fragen, Erklärungen und gibt mir viel mehr Verständnis. Auch als wir in Behandlung waren, wusste mein engster Kollege Bescheid, das nahm mir den Druck Ausreden zu erfinden warum ich dreimal die Woche später ins Büro komme. Das hätte mir zu der Tortur noch gefehlt. Ich musste sehr viel und hohe Dosen spritzen und dennoch hat es nicht so angeschlagen wie bei anderen. Aber ich hatte tolle Freunde (also ich habe sie immer noch, aber da wird es einem noch deutlicher <3), die meinen extremen Blähbauch ganz süß ignoriert haben und akzeptiert haben, dass ich eigentlich nur schlafen wollte und Bewegung ja sowieso komplett eingeschränkt war.
Hach, eigentlich wollte ich nur deinen Artikel loben, fühl dich geherzt!
Anonym
Hallo,
und vielen Dank für den schön geschriebenen Text!
Mich treibt derzeit eine Frage um, denn meine Partnerin ist schwanger, wir freuen uns sehr!
Doch im engen Freundeskreis, den wir bald einweihen möchten, gibt es (man darf vorsichtig sagen) min. ein Paar, bei dem es wissentlich noch nicht funktionieren mag, seit geraumer Zeit.
Ich möchte mit Respekt und richtigen Worten die schöne Kunde von uns mitteilen, ohne das Paar zu verletzen.
Doch je länger ich darüber nachdenke, desto eher hoffe ich, in der Situation die richtige Form der Mitteilung zu finden.
Hat hier jemand Ratschläge? Denn Google danach zu befragen ist zum Einen nicht erfolgreich, und zum Anderen hier bei dem Text/Thema sicher viel besser aufgehoben.
Alles Gute!
Anonym
Dreierlei Liebelei
AnonymHallo! Zuerst einmal freut es mich sehr, dass du dir darüber Gedanken machst! Leider kann ich nicht stellvertretend für deine Freude sprechen. Du hast es aber eigentlich schon sehr gut eingegrenzt: Respekt und die richtigen Worte sind mit Sicherheit gut. Vielleicht noch Verständnis für egal, was kommen mag. Es ist einfach eine schwere Situation und am besten ist es, wenn es so auch sein darf. Schwer. Von Herzen alles Liebe für euch und auch für eure Freunde!
Anonym
Liebe Nadine,
ursprünglich wollte ich „nur „ dein Rezept für die Apfeltarte finden.. Irgendwie befinde ich mich gerade in einem Throwback. Inzwischen Anfang fünfzig und mit einer langen Geschichte zum Thema Kinderwunsch. Anfang 30 lernte ich meinen lieben Ehemann kennen und für uns war schnell klar… wir gehören zusammen und möchten Kinder. Doch dann kam alles anders… nach zwei Jahren erfolglosem Probieren begannen wir die medizinische Kinderwunschreise . Nach etlichen Versuchen und damit verbundenen emotionalen Höhen und Abgründen konnte ich einfach nicht mehr. Die psychischen Belastungen waren enorm… mein Körper hat sich total durch die Hormonbehandlungen verändert – ich hatte mich selbst verloren. Dieses permanente sich selbst in Frage stellen, rechtfertigen, hoffen, scheitern, dem Job gerecht werden, die Schwieger-/-eltern enttäuschen, (irgendwann brach es trotz dem Anspruch „Contenance zu bewahren,“ aus mir heraus und danach war ich wie befreit) bis hin zur existenziellen Frage, ob man überhaupt noch eine Daseinsberechtigung hat-> eine Wahnsinnsbelastung. Auch das Sexualleben hat plötzlich einen ganz anderen Stellenwert bekommen. Alles in allem eine grosse Bewährungsprobe für uns als Paar und ich bin froh, dass das WIR geblieben und stärker geworden ist. Inzwischen kann ich sagen, dass ich glücklich bin so wie ich lebe. Jedoch habe ich einige Jahre und therapeutische Unterstützung investiert.
Dafür bin ich sehr dankbar. Der Austausch mit Menschen, die mir etwas bedeuten und denen ich etwas bedeute hat mir , gerade als über das Thema noch so gut wie gar nicht öffentlich gesprochen wurde, sehr geholfen. Auf google hat man zu der Zeit gerade mal 4 Kliniken gefunden 😂, Unerfüllter Kinderwunsch oder eben auch keine Kinder zu wollen sollte kein Tabuthema mehr sein und keine Frau ihren / kein Mann seinen Wert darüber bemessen „müssen“.
Danke dass du das Thema, wenn auch in einem etwas anderen Kontext, aufgegriffen hast. Das Leben hat so viele Facetten und somit auch die jeweilige Situation die dazu führt, dass jemand sich verletzt und die Intimsphäre überschritten fühlt wenn er/sie auf das Thema angesprochen wird. Achtsamkeit, Respekt und Empathie helfen vielleicht, nicht auszugrenzen sondern zu verbinden.
Ich wünsche all jenen, die sich Kinder wünschen, dass sie damit glücklich werden, denjenigen denen das leider verwehrt bleibt viel Stärke ihren eigenen Weg zu gehen und denen die ihr Leben ohne Kinder gestalten möchten, dass sie darin Erfüllung finden. Wir leben alle im Hier und Jetzt und das Leben ist so wertvoll!
T.
Liebe Nadine,
als ich heute deinen Artikel las, haben mich deine Worte sehr berührt.
Vor fünf Jahren machte mein Mann mir einen Heiratsantrag.
Wir hatten schon ein Jahr lang vergeblich versucht , ein Kind zu bekommen. Dann ließ er sich testen: zeugungsfähig. Es riss uns fast den Boden unter den Füßen weg. Ich wünschte mir trotz der Diagnose nichts sehnlicher, als ihn zu heiraten. Er hatte ernsthaft überlegt, mich aufgrund seiner Diagose nicht zu fragen. Für ihn war immer klar, dass ich Mutter sein sollte. Die Beziehung stand für mich und uns aber an erster Stelle!!
Adoption oder eine Behandlung mit Spendersamen kamen ins Spiel. Wir sprachen in unserem Freundeskreis selten darüber.
Unzählige Versuche mit einem Spender schlugen fehl. War das hart!! Auch bei mir schien es medizinisch so, als würde der Körper eine Einnistung abwehren. Ich wurde so sehr auf den Kopf gestellt. Was für eine beschissene Zeit!Eine so junge Beziehung und Ehe und dann diese schwierigen Phasen. Auch weite, wunderschöne Reisen konnten uns nicht von unserem Wunsch nach einer kleinen Familie lösen.
Wir konnten uns ein Leben ohne Kinder einfach nicht vorstellen. Da waren so viele Gespräche, so viel Schmerz, so viel Traurigkeit. Unsere Familien fingen uns sehr liebevoll auf aber tröstende Worte erreichten einen irgendwann gar nicht mehr. Es fühlte sich an wie taub…. in mir…in ihm. 4 lange Jahre !!
Wir sind jetzt Eltern. Ein Wunder, an das wir gar nicht mehr gewagt haben zu glauben, liegt oben im Bett und schläft. Wir hatten und haben das Glück, einen Säugling zu uns nehmen zu dürfen.
Manchmal müssen wir uns noch kneifen und sind überwältigt von dieser Liebe und Zeit mit der Kleinen. Wir werden sie adoptieren.
Was ich aber sagen möchte: unser langer langer schmerzhafter Weg hat sich gelohnt. Ich bin so unendlich dankbar, dass unsere Beziehung dies über all die Jahre geschafft hat. Wir haben bestimmt 80Glückwunschkarten bekommen…. so viel Freude von so lieben Menschen. Und es hat uns gezeigt, dass sich viele Freude machmal auch gar nicht getraut haben zu fragen. Jetzt schien endlich der Knoten geplatzt und ich bin mir bewusst, dass sie trotzdem alle vorher schon viel an uns gedacht haben, mitgefühlt haben und einfach nicht wussten, wie sie Anteil nehmen sollten/ konnten. Das darf man nicht vergessen. Die engsten Freunde fühlen sich oft so hilflos und würden so gern helfen.
Und auch wenn ich jetzt Mutter bin, fühle ich noch immer diesen Schmerz der letzten Jahre, weil dieser erst einmal heilen muss. Und vor allem fühle ich noch so sehr mit Freunden und Bekannten mit, die dies erleben. Das kann man nicht einfach abstellen. Es hat Spuren hinterlassen. Narben.
Ein Kind aufzunehmen, kann dir das Glück bringen, auf das du immer gewartet hast. Ich weiß aber auch, dass es als Paar stimmig sein muss und auch jetzt, dass beide es gleichermaßen wollen und sich von Herzen wünschen.
Ich bin absolut stimmig in mir, dass ich die Kleine nicht ausgetragen habe. Dennoch bin ich einfach ihre Mama, mein Mann ihr Papa. Wir fühlen dieses Glück und sind uns der Besonderheit der Situation bewusst.
Wir möchten ermutigen aber nicht beratschlagen/ überzeugen (?) Vielleicht etwas Mut machen! Geht euren Weg!!
Umwege machen stark und bereichern das Leben
T.
Leider ist der Rest meines Kommentars gar nicht mehr abgebildet worden.
„Umwege schenken uns einen neuen Blick auf das Vertraute“ das fehlte noch nach dem letzten Satz.
Nichts ist selbstverständlich und man ist wertvoll als Mensch mit und ohne Kind!! Ich wünsche euch, dass ihr euch nicht zu sehr im Netz des Kinderwunsches verfangt. Ich war auch in einem sehr tiefen Tal. Das Leben ist so lebenswert und schön. Und es gibt verschiedene Lebensweisen….
Irgendwann macht alles Sinn.
Cornelia Tury
Sehr gut geschrieben.
Danke!
Ute L.
Hallo Nadine
Ihr Beitrag sit schon 2 Jhare alt aber das Problem ist immer noch aktuell. Meine Tochter ist gerade unter Behandlung für Kinderwunsch und der letzte Versuch hat nicht geklappt. Sie und mein Schwiegersohn sind traurig und mutlos, oder besser gesagt energielos. Sie schaffen gerade den Job und den Aufwasch. Wir reden offen darüber und ich würde den Kindern so gern beistehen, wieder etwas mehr Energie zu bekommen. Man kann nicht positiv denken und fühlen, wenn man leer von Energie ist. Man kann sich positiv ausdrücken, so reden aber man fühlt es ja nicht.
Wir wohnen in Norwegen und hier muss man leider auch einen hohen Anteil Kosten tragen. Ich habe meiner Tochter versprochen ein offenes Ohr zu haben, wenn sie taurig ist und reden will. Aber es macht mich ja auch traurig und man will helfen. Ich fühle mich selbst holflos und ich würde so gern mehr tun als nur zuhören. Gibt es nichts anderes, was meiner Tochter und ihrem Mann wenigstens kurzfristig Freude macht, sei es auch nur für einen kleinen Augenblick? Sie liebt Blumen im Garten, hat aber keine Energie. Soll ich ihrenGarten im Frühjahr bepflanzen? Mein Mann fragt sich, ober er die Kosten für den nächten Versuch bezahlen kann. Wäre das ein ANgebot?
Ich hoffe, du kannst uns einen Rat geben.
Ja, so was ist einfach scheisse!
Kaddi
Hallo Nadine,
danke für den sensiblen Beitrag von dir.
Deine Worte haben mich sehr berührt und auch mein Partner und ich sind vom unerfülltem Kinderwunsch betroffen.
Ich denke für meinen Partner ist es nicht so hart und sensibel wie für mich.
In unserem Freundes – und Familienkreis sind wir die letzten „Kinderlosen“. Manchmal müssen wir uns schon einigen Fragen oder Kommentaren wie: “ Wollt ihr etwa keine Kinder“, oder “ Bei uns hat es auch lange gedauert, aber dann hat es geklappt“. anhören.
Es verletzt mich, weil ich denke es gibt keine Garantie wie lange es dauert und es sagt leider nichts aus. Es gibt mir eher das Gefühl, als würde dieses Warten oder „Problemchen“ nunmal dazugehören und alle hätten das irgendwie hinter sich.
Ich fühle mich dadurch oft nicht ernst genommen und ja es verletzt. Sehr.
Aktuell ist eine Freundin schwanger geworden und somit schließt sich der Kreis. Ich stehe alleine da.
Bei Feierlichkeiten versuche ich nicht aufzufallen um Fragen auszuweichen.
Ich versuche einen Weg zu finden, wie ich damit umgehen kann, ohne Freundschaften auf Eis legen zu müssen.
Denn ich bin so von Trauer und Verletzlichkeit betroffen, dass ich dieser Freundschaft nicht mehr gerecht werden kann.