So startete ich mit winzig kleinen Baby Steps ganz ohne Verzicht und Druck in ein gesünderes Leben
Kann ich einfach so wieder einsteigen, über neue Routinen schreiben und ignorieren, dass ich mich hier seit dem letzten Frühling nicht mehr gemeldet habe? Ich würde sagen: Ja. Mein Fokus lag in 2023 eindeutig auf Instagram, aber so langsam fehlen sie mir – die längeren Texte, die hier ihr Zuhause finden. Und deshalb begrüße ich das neue Jahr hier so, wie ich es meistens getan habe. Mit einer persönlichen Kolumne.
Ich falle auch direkt mit der Tür ins Haus: 15 Kilo. 30 Trauerpfunde hatte ich in den letzten drei Jahren zugenommen. Über die Gründe habe ich zum Beispiel hier und hier geschrieben. Und letztes Jahr im September machte es plötzlich klick in meinem Kopf. Und das aus einem bestimmten Grund.
Hätte mir vor vielen Jahren jemand gesagt, dass ich eine chronische Erkrankung bekommen würde und deshalb nicht Mutter werden könne, hätte ich alles dafür getan, um das abzuwenden. Heute sagen mir quasi alle, die Ahnung davon haben, welche Erkrankungen und Einschränkungen ich durch meinen ungesunden Lebensstil mit zu viel nährstoffarmem Essen und zu wenig Bewegung bekommen könnte und ich lebe trotzdem so, als ob mich das nichts anginge.
Das Wort lebe kann ich mittlerweile allerdings in lebte abändern – seit fast vier Monaten ist nämlich alles anders. Seit vier Monaten ernähre ich mich nach dem Grundsatz ergänzen statt verbieten ganz ohne Verzicht nährstoffreich und bunt und habe angefangen, mich viel mehr zu bewegen.
Neue Routinen: Schritt für Schritt.
In winzig kleinen Baby Steps habe ich in den letzten Wochen neue Routinen etabliert, alles nacheinander umgestellt, in der Zwischenzeit zehn Kilo abgenommen, meine Schlafqualität verbessert, viel mehr Energie, Ausdauer und Muskelkraft dazugewonnen und außerdem auch alle meine Blutwerte deutlich verbessert.
Statt mich zu etwas zu zwingen, unter Druck zu setzen oder mit strengem Verzicht zu quälen, habe ich einfach immer mehr leicht umsetzbare, gesunde Gewohnheiten ergänzt und etabliert.
Warum funktionierte das plötzlich? Darum:
Um dich gut um dich kümmern zu können, brauchst du Kapazitäten.
Ich spürte im September ganz deutlich, dass JETZT die Kapazitäten dafür da sind. Kapazitäten, mich mit dem Thema Gesundheit auseinanderzusetzen. Kapazitäten, Essen als Trost durch etwas anderes zu ersetzen. Kapazitäten, genau hinzuschauen. Hinzufühlen.
Es sind nämlich diese Kapazitäten, die das überhaupt erst möglich machen. Und die den Fokus auf die Gesundheit unmöglich machen, wenn sie nicht vorhanden sind. So wie auch bei mir jahrelang.
Da ich auf Instagram schon eine Weile meinen Weg teile, bekomme ich dort viele Nachrichten, in denen in etwa so etwas wie »Ich versuche es, aber ich bekomme es nicht so gut hin wie du« steht. Und ich würde wetten, dass jede einzelne, die mir das schreibt, etwas auf dem Herzen hat, das Raum einnimmt. Etwas, das Kapazitäten fordert, die an anderer Stelle eben fehlen.
Es ist in Ordnung, zuerst diese Baustellen anzugehen. Es ist auch in Ordnung, gerade handlungsunfähig zu sein. Das hat nichts mit nicht-diszipliniert sein zu tun – das ist eine völlig normale Reaktion auf nicht-normale Ereignisse. Und von denen haben wir in den letzen Jahren mehr als genug erlebt. Vielleicht privat. Auf jeden Fall kollektiv als Gesellschaft.
Gesundheit hat viele Facetten – die zwei Pfeiler Ernährung und Bewegung kennen wir alle. Aber es ist auch gesund, sich zuerst um die Dinge im Inneren zu kümmern, die dafür sorgen, dass wir uns nicht gut um unseren Körper kümmern können. Danach kommen dann auch wieder andere Zeiten. Deine Zeiten.
In diesem Sinne wünsche ich mir und euch genau das für das vor uns liegende Jahr. Frei werdende Kapazitäten.
Lasst es euch gut gehen!
Nadine
P.S.: Die Baby Steps, die ich bisher Schritt für Schritt umgesetzt habe, verrate ich euch im nächsten Post. Es ist eigentlich wirklich gar nicht schwer, gesünder zu leben – vertrau mir!
Ulrike
Liebe Nadine,
wie recht du hast. Ich danke dir für diesen ehrlichen Beitrag. Ich habe mir bereits beim Lesen gedacht, ja stimmt bei mir gibt es auch Dinge im Leben, die meine Kapazitäten blockieren. Ich habe mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken darüber gemacht, woran es liegen könnte warum ich es nicht schaffe mich um meine Gesundheit zu kümmern, mein Fokus lag einfach auf dem beruflichen Bereich
Das werde ich ändern … freue mich auf deine weiteren Beiträge.
Alles Liebe Ulrike (fee ….)
Mo
… wie immer: so schöne berührende Worte aus deinem Herzen. So klar. So auf den Punkt.
Danke 🙏 für dein Teilen.
Danke 🙏 für deine Inspiration.
❤️
Sybil
Liebe Nadine,
ich finde es schön, dass Du den Blog wieder aufnimmst. Hier liest es sich viel ruhiger als auf IG. 10 Kilo abzunehmen ist eine tolle Leistung, vor allem, wenn es so nachhaltig erfolgt, wie bei Dir mit Deinen Veränderungen im Lifestyle. Ich bin gespannt auf den nächsten Beitrag!
Heike
Vielen Dank für diesen wunderschönen Text – es ist schön wieder längere Texte von Dir zu lesen. Danke