Am Pfingstmontag saß meine kleine Familie zum ersten Mal seit Monaten komplett an einem Tisch. Wenn ich so darüber nachdenke, sogar zum allerersten Mal in ihrer neuen Konstellation – unsere Familie vergrößerte sich nämlich Anfang des Jahres, als mein Bruder und seine Frau mich zur Tante machten. Es war ein spontanes Treffen, denn ursprünglich wollten meine Mama und ich unseren alten, schiefen Kirschbaum beernten und die Kirschen direkt verarbeiten und haltbar machen. Dann kam uns die Idee, dass wir ja auch einen Kuchen backen könnten und meinen Bonuspapa und meine Schwester dann zum Kaffee kommen könnten. Und als mein Bruder davon erfuhr, fragte er, ob sie sich spontan dazu gesellen dürften. Durften sie. Und so kam es dann zu einer kleinen Cherry-Picking-Party mit anschließender Sirup-, Chutney-, Marmeladen- und Kuchenproduktion mit meiner Mama und einem krönenden Abschluss in Form einer Großbestellung für die ganze Familie bei unserem Stammgriechen.
Das hat wirklich unfassbar gefehlt und tat unheimlich gut. Meine Schwester, die ja noch zur Schule geht und jetzt gerade Pfingstferien hat, blieb dann direkt noch für ein paar Tage hier und so zelebrieren wir nun ein bisschen Familienleben, was nach den Monaten des Abstandes Balsam für meine Seele ist. Mit ihr pflückte ich Anfang der Woche im Abendlicht die Wiesenblumen auf dem Feld und mit ihr saß ich vorgestern mittags unter`m mittlerweile größtenteils geplünderten Kirschbaum und snackte gegrilltes Brot mit Frischkäse, Ziegenweichkäse, Rucola und Kirsch Chutney. Und weil mich auf Instagram nach meiner Cherry-Picking-Party-Story einige von euch nach dem Rezept für selbiges fragten, teile ich das heute mit euch.
Kirsch Chutney
- 400 g entsteinte Kirschen
- 400 g rote Zwiebeln
- ein daumengroßes Stück Ingwer
- eine Knoblauchzehe
- 70 g Rohrohrzucker
- 50 ml Balsamico-Essig
- zwei Esslöffel Ahornsirup
- Salz und frisch gemahlener Pfeffer
- zwei Zweige frischer Thymian
- optional: eine halbe Chili-Schote
Den Zucker, den Ingwer und den Knoblauch in einem Topf unter Rühren erhitzen, bis der Zucker geschmolzen ist. Dann die restlichen Zutaten dazugeben und etwa eine Stunde auf kleiner Hitze köcheln lassen, bis der Balsamicoessig größtenteils verkocht ist und mit Salz, Pfeffer und ggf. fein gehackter Chili abschmecken.
In der Zwischenzeit verschließbare Gläser mit kochend heißem Wasser sterilisieren. Das fertige Chutney in die Gläser füllen, verschließen und für etwa fünf Minuten auf den Kopf stellen. Die abgekühlten Gläser beschriften und dunkel aufbewahren.
Nach dem Öffnen kühl lagern und innerhalb weniger Tage verbrauchen.
Hübsche Gläser gesucht? Dann hab‘ ich noch einen kleinen Hack am Rande für euch: ich versuche, meine Glaskonserven immer, wenn es möglich ist, mit goldenem Deckel zu kaufen, spüle sie nach dem Gebrauch und bewahre sie auf. So habe ich mittlerweile eine hübsche Sammlung an Gläsern zum Einmachen und Einkochen, die alle zusammen passen – und das zum Nulltarif.
Habt es schön!
Nadine
Jenny
Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass in Heidelberg schon jetzt Anfang Juni Kirschen gepflückt werden können. Hier sind die Kirschen noch gaaanz klein und winzig, das dauert noch mindestens bis in den Juli bis man ernten kann und München ist jetzt auch nicht grad an der Nordsee…
Wie schön zu hören, dass ihr euch endlich treffen konntet!
Dreierlei Liebelei
JennyLiebe Jenny, ja, wir sind hier immer mit allem etwas früher dran! Außerdem ist die Sorte in unserem Garten auch eher eine Frühe. Der Baum im Garten unserer Nachbarn ist auch erst in zwei, drei Wochen soweit 🙂
Grüße, Nadine
Iris Mogk
Liebe Nadine, das sind wieder mal wunderschöne Fotos, summerfeeling pur!
Vielen Dank dafür 😊