Genau so hatte ich mir das vorgestellt, als ich vor drei Jahren anfing, unseren Garten zu planen und zu gestalten. Terrassentür auf, Leckeres ernten, die Ernte zu etwas Leckerem verarbeiten, alle Zwischenstände fotografieren und dann in der Sonne sitzen und alles aufessen. Oder eben wahlweise trinken, wie meine heutigen Schönheiten. In der Zwischenzeit ist unser Garten das Zuhause einer stattlichen Anzahl an Leckerem geworden. So zog im letzten Jahr eine riesige Rhabarberstaude ein, die ich bei unserem Nachbarn ausgraben durfte. Nachdem ich ihr nun ein Jahr gegeben habe, um sich einzugewöhnen, gab es in diesem Jahr die allererste Ernte, die ich zu Rhabarber Limonade verarbeitet habe.
Wenn ihr sehr aufmerksame Leser seid, habt ihr sicher bemerkt, dass die Fotos schon etwas älter sind. Unser Quadratbeet, das ihr auf dem Foto seht, auf dem ich adrett einen Rhabarberstrauß vor mein Gesicht halte, ist heute schon deutlich weiter und der hübsche, weiße Schneeball ist längst verblüht. Die Fotos habe ich gemacht, als im April kurz der Sommer zu Besuch war. Was soll ich sagen? Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Oder eben laue Sommernächte mit Rhabarber Limonade im April verbringen.
Rhabarber Limonade
- ein kg Rhabarber
- 500 ml Wasser
- 500 g Zucker
- Saft und Schale einer Bio-Zitrone
Die Masse durch ein Sieb abgießen und den weichen Rhabarber mit einer Kelle gründlich ausdrücken. Den Sirup nun noch mal aufkochen, bei mittlerer Hitze zehn Minuten kochen und danach in (kochend heiß) ausgespülte Flaschen umfüllen. Fest verschließen, beschriften und bis zur Verwendung an einem dunklen Ort aufbewahren. Nach dem Öffnen kühl lagern. Wer sauber arbeitet, hat lange etwas vom Sirup – bei mir hält er zwei Jahre.
Für die Limonade wird der Sirup je nach gewünschter Süße im Verhältnis 1 zu 10 mit Mineralwasser aufgeschüttet. Dazu etwas Eis und Minze – fertig. Schmeckt natürlich auch mit (alkoholfreiem) Sekt.
Das Rezept ist von meiner lieben Tine, bei der sich ein Besuch immer sehr lohnt.
Ich hab ja mittlerweile schon ganz oft erwähnt, dass mein grüner Daumen beim besten Willen nicht angeboren ist. Bevor wir diesen Garten übernommen haben, habe ich sogar Kakteen eingehen lassen. Mir hat es einfach an ernsthaftem Interesse gefehlt. Da unser Garten für mich aber Urlaub im Alltag bedeutet, habe ich jetzt ziemlich großes Interesse daran, ihn schön zu halten. Deshalb studiere ich immer sämtliche Bedürfnisse der Pflanzen, die ich besorge und kümmere mich entsprechend um sie. Weil ich mich so letztendlich um mich kümmere. Alles, was ich mir im Laufe des letzten Jahres an Wissen über Rhabarber angeeignet habe, teile ich gerne mit euch.
Tipps für den Anbau und die Ernte von Rhabarberpflanzen
- Rhabarber gehört zu den Starkzehrern und bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Platz und tiefgründigen, nährstoffreichen Boden. Vor der Pflanzung sollte man Kompost in die Erde einarbeiten und die Pflanze auch in den Folgejahren immer im Frühling und noch ein Mal im Sommer mit frischem Kompost versorgen.
- Wer Rhabarber pflanzen möchte, sollte darauf achten, ihn nicht an einen Platz zu pflanzen, an dem vorher schon Rhabarber stand.
- Rhabarber kann gut ein paar Jahre an seinem Platz bleiben, braucht aber ein Weilchen, bis er zu seiner vollen Größe ausgewachsen ist. Einen Durchmesser von eineinhalb Metern sollte man mindestens einkalkulieren.
- Ältere Stauden, deren Produktivität etwas nachgelassen hat, können im Herbst geteilt werden. Dafür gräbt man die Pflanze mit samt dem Wurzelstock aus, sticht Teilstücke mit mindestens einer Knospe ab, lässt die Schnittflächen trocknen und pflanzt die Teilstücke mit größerem Abstand wieder ein.
- Im ersten Jahr nach der Pflanzung sollte man nicht ernten, damit die Pflanze ihre Energie für das Wurzelwachstum nutzt. Auch im zweiten Jahr sollte man nur sehr sparsam ernten. Ab dem dritten Jahr kann dann von April bis zum 24. Juni geerntet werden. Danach sammelt die Pflanze wieder Kräfte für das nächste Jahr und der Oxalgehalt der Stangen steigt.
- Bei der Ernte sollte man die Stangen nicht abschneiden, sondern mit einer drehenden Bewegung vom Wurzelstock brechen. Die Blätter sind giftig, die können als Mulch auf den Beeten verteilt werden – das unterdrückt Unkrautwuchs.
Ja, genau so hatte ich mir das vorgestellt. Wobei: ich bin ehrlich gesagt nicht davon ausgegangen, dass ich irgendwann Tipps für Pflanzen gebe. Aber die Dinge ändern sich. Wenn man sie ändert.
Habt es schön!
Nadine
P.S.: Die Fotos, auf denen ich zu sehen bin, hat der Liebste gemacht!
Elvira
Man merkt einfach so, dass das 100% Du bist! Ich liebe es, dir zuzusehen, wie du Dir deinen eigenen Traumjob schaffst. Immer wieder neu!
Andrea
Hallo Nadine,
vielen Dank für die Rhabarbertipps, besonders, dass eine Rhabarberpflanze nicht dort gesetzt wird, wo früher schon mal Rhabarber stand.
Dein Blog ist wunderbar!!
Ich wünsche dir weiterhin gute Inspirationen.
Yuliana
Dein Garten sieht gut aus, so viel Grün! Ich hätte auch gern einen kleinen Garten. Da hätte ich bestimmt Tomaten eingepflanzt 🙂
Liebe Grüße
Yuliana
Janine
Das hilft mir sehr weiter. Ich habe seit diesem Jahr auch ein Gewächshaus und bin dankbar über alle Tipps rund um Gartenbau. LG Janine
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Christine
Super Artikel, da habe ich wieder etwas dazu gelernt. Vielen Dank dafür!
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünsche ich!
Christine