Wir feiern gerne! Und viel! Ich habe seit meinem 17. Geburtstag jeden meiner Geburtstage mit meiner kompletten Familie und meinen Freunden gefeiert. Wir haben 2011 mit etwa 200 Leuten (der Mann ist Handballer) gepoltert, mit dem engsten Kreis, der bei uns damals aus 48 Menschen bestand, standesamtlich geheiratet und danach eine Grillparty im Garten meiner Eltern geschmissen und im Jahr drauf mit der selben Gruppe + etwa 20 Menschen mehr noch ein Mal geheiratet. Die Junggesellinnenabschiede meiner beiden Besten haben wir in unserem Garten gefeiert. Gefeiert haben wir auch in dem Jahr, als ich noch alleine auf knapp 35 Quadratmetern wohnte und in den Jahren, als wir zu zweit etwa 55 Quadratmeter bewohnten und weder Garten noch Balkon hatten. Platz ist in der kleinsten Hütte.
Gefeiert haben wir auch in dem Jahr, als ich noch alleine auf knapp 35 Quadratmetern wohnte und in den Jahren, als wir zu zweit etwa 55 Quadratmeter bewohnten und weder Garten noch Balkon hatten. Platz ist in der kleinsten Hütte.
Einweihungsparty, Endless Summer Dinner, zu Ostern laden wir zum Osterfeuer ein, wenn das Sommerende durch ist, zum Hallo-Herbst-Lagerfeuer. Einen Grund zu Feiern gibt´s immer: und wenn er nur »Auch wenn alle Stricke reißen. Wir haben immer noch uns!« heißt. Ich sag ja: wir feiern gerne. Und viel! Ich glaube, das ist auch der Grund, warum wir mittlerweile wirklich gut darin sind, entspannt unsere Partys vorzubereiten. Die jahrelange Übung. Da ich jedes Mal, wenn ich auf Instagram Fotos unserer Partys teile, jede Menge Nachrichten und Fragen bekomme, habe ich heute nun mal für euch meine Tipps zusammengefasst.
Entspannt feiern – Tipps für die Partyplanung und -vorbereitung
Verteilt die Aufgaben!
Der Liebste und ich haben mittlerweile eine Routine für jede Party entwickelt. Er kümmert sich darum, dass alle Sitzgelegenheiten aufgebaut sind, die Wohnung sauber und die Terrasse, die Steinplätze und -wege im Garten gekehrt sind und ich bereite das Buffet vor. Ich überlege mir dafür immer ein Überthema, wie zum Beispiel Brunch, Abendbrot, Grillparty, Tapas oder ähnliches – wir laden meist locker per Whatsapp ein und schreiben direkt in die Einladung, dass wir uns freuen, wenn jeder etwas zum Buffet beisteuert. Im Umkehrschluss bieten wir auch immer an, etwas mitzubringen, wenn wir eingeladen sind.
Was gibt´s zu essen?
Ich mach keine Experimente, wenn wir einladen. Es gibt Dinge, die ich gut kann und die sich leicht vorbereiten lassen. Es gibt ein paar Klassiker in unserem Haushalt, die es fast immer gibt, wie zum Beispiel Michis Maissalat oder meinen Schoko-Mandel-Kuchen. Meine Panna Cotta ist genauso ein Geht-immer, wie das frische Tomaten Ciabatta. Ich mach meist ein paar frische Dipps, wie zum Beispiel Avocado Hummus und Koriander-Limetten-Tzatziki und richte alles ansprechend in hübschen Schälchen, Schüsseln, Platten, Etageren oder Tellern an. Es macht rein optisch einen riesigen Unterschied, ob das Essen in der praktischen Plastikschüssel oder in hübscher Keramik serviert wird.
Ein paar Beispiele für Buffets habe ich im Laufe der Jahre verbloggt, wie zum Beispiel das Abendbrot für unsere Einweihungsparty, das kleine Brunchbuffet zum JGA meiner Freundin, unser Grillparty Buffet zu meinem 30. Außerdem habe ich unter der Kategorie Feiern noch ein paar weitere Posts mit Ideen, vielleicht ist die eine andere Inspiration für euch dabei.
Was gibt´s zu trinken?
Bei uns gibt´s auf jeder Party die Klassiker, wie Sekt, Bier, Radler, Rosé, Riesling, Softgetränke, Wasser und Apfelsaft. Im Normalfall gibt es einen oder zwei besondere/n Drink/s, wie zum Beispiel einen Lillet Ginger Rosemary oder einen Rosato Mio. Dafür habe ich dann die entsprechenden Kräuter und Eiswürfel vorrätig. Für die Fahrer, Schwangeren, Stillenden oder die, die einfach allgemein keinen Alkohol trinken möchten oder dürfen, gibt es auch immer einen Sirup (zum Beispiel Rhabarber oder Ingwer-Rosmarin-Zitrone) und alkoholfreies Bier, Radler und Sekt.
Tatsächlich haben wir in den Sommermonaten einen (kleinen) zweiten Kühlschrank, der bei uns im Wohnzimmer steht. Sieht nicht ganz so hübsch aus, aber niemand möchte warme Getränke trinken und im Kühlschrank steht ja das ganze Essen…
Wie bleibt man als Gastgeber entspannt?
Entspannt bleibt man, wenn man nicht den Anspruch hat, alles perfekt zu machen. Ich bin ehrlich: früher hat es bei uns oft Streit vor oder während Partys gegeben. Falsche, unformulierte Erwartungen und ein Perfektionsanspruch sind eine schlechte Kombi. Heute habe ich eigentlich nur noch den Anspruch, entspannt zu sein und selbst auch eine schöne Zeit mit meinen Lieben zu haben.
Gerate ich in Stress, atme ich kurz durch, rufe mir ins Bewusstsein, dass ich entspannt sein möchte, höre in mich rein, was mich denn stresst und überlege mir dann eine Lösung. Bei uns gilt außerdem Selbstbedienung – jeder darf sich gerne jederzeit am Kühlschrank bedienen und nimmt sich, dann wann er essen möchte das was er essen möchte. Ich bin nicht der Typ, der ständig in die Gläser der Gäste schaut und fragt, ob sie noch etwas trinken möchten. Das finde ich tatsächlich auch selbst eher unentspannt, wenn ich woanders zu Gast bin.
Wie wäre es mit ein bisschen Deko?
Wir haben im Laufe der Jahre ein Sammelsurium an wieder verwendbarer Deko gesammelt – Lampions, Wabenbälle, Wimpelketten, einen Haufen Marmeladengläser für Teelichter und Blümchen. ich lege bei der Deko großen Wert drauf, dass ich sie platzsparend aufbewahren und viele, viele Male benutzen kann. Luftballons zum Beispiel gibt es bei uns nicht – höchstens zu runden Geburtstagen die obligatorischen Folienzahlenballons, das Konfetti für meinen 30. Geburtstag habe ich aus Papierresten selbst zusammengeschnitten und -gelocht. Wenn man die Deko aufhebt, statt Einwegprodukte zu nutzen, ist das ein Posten, bei dem die Kosten überschaubar bleiben.
Im Normalfall pflücke ich im Garten oder am Feldrand ein paar Blümchen, die ich in kleinen Vasen auf allen Tischen verteile. Nur zu runden Geburtstagen oder sehr besonderen Anlässen fällt meine Blumendeko opulenter aus. Wenn man allerdings sonst auch der cleane Typ ist, der mit Deko nichts anfangen kann, kann man die getrost auch auf Partys weglassen.
Gebt euch in erster Linie Mühe für euch selbst!
Mir ist es wichtig, dass unser Buffet gut aussieht, mir ist es wichtig, dass ein paar Blümchen auf dem Tisch stehen und dass der Gesamteindruck nett ist. Das mache ich in erster Linie, weil ICH es gerne so haben möchte. Sollte das am Ende niemand unserer Gäste zu schätzen wissen, könnte mir das egal sein, weil ICH Freude daran hatte. Ich habe durchaus auch schon den einen oder anderen dummen Spruch a la »Du hast doch echt zu viel Zeit!« oder »Warum machst du dir eigentlich immer so einen Stress? Mir wär das viel zu dumm!« kassiert. Da ich aber gar nicht so sehr die Erwartung habe, dass meine Gäste mich mit ihrer Wertschätzung überschütten, kann ich das gut an mir abprallen lassen, weil ich selbst das nette Ambiente genieße. Man kann schließlich niemanden zu seinem Glück zwingen.
Wer soll denn überhaupt kommen?
Habt keine Angst davor, verschiedene Freundeskreise zu mischen. Oder die Familie mit einzuladen – wenn ihr da selbst Bock drauf habt. Bei uns kennen sich alle, seit wir 2011 und 2012 gepoltert und zwei Mal geheiratet haben. Natürlich war das am Anfang nicht ganz so locker, wie es heute ist, aber irgendwann muss man diesen Anfang ja mal machen. Ladet ein, wen ihr mögt! Bei uns feiern meine Großeltern zusammen mit unseren Freunden, meine Mama hat die Kleine meiner Freundin auf dem Schoß und meine Tante trinkt einen Jägermeister mit dem Freund meines Mannes. Genau so liebe ich das!
Macht viele Fotos!
Ich habe jahrelang kaum Fotos gemacht auf Partys, weil ich den Anspruch hatte, gute Fotos zu machen, aber nicht gleichzeitig Fotografin des Geschehens sein und ausgelassen feiern kann. Das funktioniert bei mir einfach nicht! Seit ich das begriffen habe, greife ich nun einfach zum Handy. Es gibt ein paar verwackelte, verrauschte Fotos, die heute die wertvollsten für mich sind! Lieber qualitativ nicht ganz so gute Fotos, als gar keine. Und wenn man die Jahre später anschaut, ist plötzlich alles wieder präsent! Gold wert!
Lasst im richtigen Moment los!
Jeder, der schon ein Mal eine Party geplant und vorbereitet hat, kennt es. Man eskaliert bei der Planung und ist kurz vor der Party völlig überfordert. Da greift seit wir 2011 geheiratet haben, mein Mantra: Was nicht fertig wird, war nie geplant! Ich habe schon zig Dinge, die ich am Ende nicht mehr geschafft habe, ohne mit der Wimper zu zucken, von meiner Liste gestrichen. An meinem letzten Geburtstag, an dem ich mental etwas angeschlagen und plözlich mit allem überfordert war, habe ich gut die Hälfte der Dinge, die ich für das Buffet vorbereiten wollte, gestrichen und der Liebste hat dafür mehr Brot vom Bäcker mitgebracht. Am Ende geht´s ja wieder darum, dass ich auch eine entspannte Zeit mit meinen Liebsten habe und nicht darum, das perfekte Buffet zu haben. Zumal bei uns ja sowieso immer jeder irgendetwas mitbringt.
Ähnliches Beispiel: meinen 30. Geburtstag hatte ich mir jahrelang als DIE perfekte Gartenparty ausgemalt. Mein Pinterestboard nahm in etwa Ausmaße an, wie für eine Hochzeit – und eine knappe Woche vorher sah ich das Gewitter in der Wettervorhersage. Nach einer Woche bangen wurde einen Tag vorher sogar noch eine Unwetterwarnung draus. Den ganzen Tag über hatten wir perfektes Wetter und um Punkt 19 Uhr, als meine Gäste kamen, ging die Welt unter. Meine etwa 40 Gäste haben sich dann auf die Küche, das Wohn- und Esszimmer aufgeteilt. Es war eng, aber wahnsinnig gemütlich und wir saßen im Dunkeln in einem Meer aus Kerzen. Es war das Gegenteil einer Gartenparty und trotzdem perfekt. Lass im richtigen Moment deine Erwartungen los und lass dich auf die Realität ein. Wer weiß, was draus wird?
Ich weiß nicht, wie viele Insider es zwischen unseren Freunden oder unseren Familien und uns nicht geben würde, wenn wir nicht so oft gefeiert hätten. So, so viele Erinnerungen, die fehlen würden, weil wir die Momente nie erlebt hätten. So viel Liebe, die uns entgangen wären. So viele gute Gespräche. Vielleicht auch der eine oder andere Kater. Und bevor ich drauf warte, dass andere mich zu solchen Partys einladen, die ich gerne feiern würde, schmeiße ich sei einfach selbst!
Ja, so eine Party zu geben ist viel Arbeit und anstrengend. Wir haben insgesamt locker zwei, drei volle Tage für jede Party zu tun – planen, putzen, vorbereiten, am nächsten (oder manchmal übernächsten) Tag aufräumen und wieder putzen. Aber so ist das mit den Dingen, in die man Zeit und Arbeit investiert: wenn sich das Ergebnis lohnt, macht man es gerne! Und ich hoffe sehr, ihr habt jetzt auch Lust, bald mal wieder zu feiern – und bleibt dabei mit meinen Tipps entspannt! Wenn nicht, keine Sorge: das ist reine Übungssache und die nächste Party kommt dann bestimmt!
Habt es schön!
Nadine
P.S.: Fehlt noch etwas? Fragt ruhig, was ihr noch wissen wollt – dann ergänze ich den Post noch!
Miriam
Hi Nadine, danke für den tollen Beitrag! 🙂 Ein paar Fragen habe ich tatsächlich noch:
Wie machst du das mit dem „Jeder soll was fürs Buffet mitnehmen?“ Teilst du dann jedem was zu oder überlässt du das demjenigen selber? Und wie sieht das ganze finanziell aus? Immerhin sind alle deine Buffets schon sehr hochwertig & reichhaltig – das geht schnell mal ins Geld. Hast du da vielleicht noch Tipps um sie preiswert zu gestalten?
Danke dir und liebe Grüße,
Miriam
Dreierlei Liebelei
MiriamLiebe Miriam, im Normalfall wünsche ich mir entweder direkt etwas von meinen Gästen, von dem ich weiß, dass sie es ganz besonders gut können, wie zum Beispiel ein Schokoladendessert von meiner Schokoladenfreundin von chocolate valley oder ich lass mich überraschen. Bisher gab es dann vielleicht mal zwei Nudelsalate, aber sonst waren unsere Buffets immer bunt gemischt.
Zu den Finanzen: das stimmt schon. Unsere Partys sind nicht unbedingt günstig – pro Party geben wir je nach Gästeanzahl schon so um die 100 bis 250 € für Essen und Getränke aus. Wir fahren nicht so oft in den Urlaub und investieren unser Geld dann eher in solche Feiern und den Garten. Uns ist es das wert und wir verzichten dafür eben auf andere Dinge! Einen Tipp für preiswerte Partys kann ich also leider gar nicht unbedingt geben – außer eben wirklich jeden etwas mitbringen zu lassen.
Liebe Grüße, Nadine
Moni
Hallo Nadine,
Vielen Dank für deine tollen Tipps. Wie habt ihr an deinem 30. die Grillparty nach drinnen verlegt? Musste einer trotzdem im Regen am Grill stehen oder gab es dann “nur” die Salate und so vom Buffet? Liebe Grüße
Dreierlei Liebelei
MoniWir haben eine überdachte Terrasse mit angebundener Markise. Die hatten wir ausgefahren, so dass die Hauswand mit dem Grill davor, einigermaßen trocken blieb. Das Wetter beruhigte sich nach einer halben Stunde wieder und der Liebste grillte dann unter dem Dach. Hätte es nicht aufgehört, zu stürmen und zu regnen, hätte er einfach das Fleisch in die Pfanne geschmissen und gebraten 🙂
Clara
Liebe Nadine,
zum ersten Mal seit vielen Jahren hab ich jetzt richtig Lust, meinen Geburtstag endlich mal wieder zu feiern!
Da es erst zum Jahresende soweit sein wird, werde ich wohl so oder so meine Party drinnen veranstalten müssen. Dazu hab ich dann auch noch eine Frage 🙂 Ich finde so ein Fingerfood Buffet in der Küche eine super Idee, aber ich werde definitiv nicht genügend Sitzplätze für alle Gäste haben, damit jeder mit Besteck vom Teller essen kann… Wie kann man das wohl am besten gestallten?
Ganz liebe Grüße
Clara
Kathrin
So tolle Tips. Wir hatten auch gerade geplant einmal groß mit allen Freunden zu feiern und nicht immer getrennt mit einzelnen Gruppen, wir waren noch am Zweifeln, bis ich deinen post hier las. Ich hab mich jetzt hier total verzettelt mit deinen ganzen tollen Parties. Der Jungesellinenabschied wäre genauso wie ich mir das auch vorstelle, schön das es doch noch Alternativen gibt zu hässlichen Sprüche T-Shirts und sonstigen Peinlichkeiten. Bei den ganzen Rezepten schau ich dann auch noch mal rein wenn die Partie ansteht da waren so viele leckere Sachen dabei und dein Baraufbau ist der Hammer. VG Kathrin
Tina Reimann
Liebe Nadine,
du hast mir gerade wieder richtig Lust auf eine Feier gemacht. Ich veranstalte auch gerne Partys, habe aber leider das Problem, dass der Großteil meiner Freunde ein paar hundert Kilometer weg wohnt. Aber dann müssen jetzt beim nächsten Mal vielleicht einfach die Kollegen dran glauben 🙂
Liebe Grüße,
Tina