Frischer Fisch, den ihr morgens auf dem Markt in einem kleinen Dorf an der Algarve ausgesucht und gekauft habt. Dorade. Gefüllt mit Kräutern und Zitronen. Dazu ein einfacher Salat aus den leckersten Tomaten, die du in diesem Sommer essen wirst. Vier Gläser Wein – eins für dich, eins für den Liebsten, zwei für die Freunde, mit denen es sich so wunderbar verreisen lässt. Die Haut schon zart braun, die Haare in Beach Waves und die Haut salzig, weil ihr den ganzen Tag am Meer gewesen seid. Ein bisschen Bauchweh vom vielen Lachen. Zwischendurch hält die Freundin dir eine Scheibe Brot mit Knoblauchbutter entgegen und du bekommst von ihrem Freund Schritt für Schritt erklärt, was du jetzt genau mit diesem Fisch machen musst, damit ihr ihn später grillen könnt.
Wenn ich ehrlich bin, weiß ich manchmal selbst nicht so genau, wie ich zu meinem Foodblogger-Titel gekommen bin, den ich so oft verpasst bekomme. Die Wahrheit ist: ich habe vom Kochen nämlich eigentlich nicht wirklich viel Ahnung, ich hab nur unfassbar große Lust auf gutes Essen und probier deshalb viel aus. Die ganze Theorie dahinter, welche Aromen man wie miteinander verbinden muss, damit ein Feuerwerk daraus entsteht – keine Ahnung! Auf alle Fälle spielt bei mir eigentlich immer Knoblauch eine Rolle. Und so selbstverständlich auch bei den Doraden, die wir letztes Jahr in unserem Urlaub in Portugal zubereitet und gegrillt haben.
Da sind wir nämlich auch beim Grund, weshalb ich hier über mein Foodblogger-Dasein schreibe: ich habe vor diesem Abend noch nie frischen Fisch auf dem Markt gekauft und zubereitet. Ganz einfach deshalb, weil ich mich nicht getraut habe. Ich hatte einfach Bammel, ihn nicht richtig zu behandeln und zu verderben. Nicht auszudenken, wenn man sich den ganzen Tag auf den Fisch freut und ihn dann nicht essen kann, weil er ungenießbar ist. Naja, wie so oft, habe ich mir völlig ohne Grund Sorgen gemacht. Letztendlich war es dann ziemlich einfach und lecker! Und für den Fall, dass es ein paar von euch genauso geht wie mir, habe ich meinen guten Freund M. gebeten, mir eine kleine Anleitung aufzuschreiben.
Auf dem Markt darauf achten, dass man möglichst frische Ware bekommt. Das war in Loulé kein Problem – den Fisch bei 35 Grad kühl ins Ferienhäuschen zu bringen, gestaltete sich schon etwas schwieriger. Eine isolierende Tasche hilft hier aus. Am Besten teilt man der Fischverkäuferin in fließendem Portugiesisch (oder halt mit Händen und Füßen, wie wir) mit, dass man den Fisch gerne fertig vorbereitet mit nach Hause nehmen möchte. Das bedeutet, dass die Dame oder ggf. der Herr den Fisch ausnimmt und die Rücken- und Seitenflossen abschneidet bzw. kürzt. Falls man es selbst machen möchte, bitte darauf achten, dass man beim Ausnehmen nicht die Galle verletzt, dann kann man nämlich den Fisch gleich wegschmeißen. Und Vorsicht! Die Rückenflosse der Dorade beheimatet nämlich fiese Stachel. Den größten Teil der Schuppen hat die Fischfachkraft entfernt. Die restlichen Schuppen können dann zuhause mit einem Messer abgeschabt werden. Hierbei ist entscheidend, dass die Haut der Dorade nicht verletzt wird. Ansonsten wird es später eine trockene Angelegenheit nach dem Grillen. Um die Fische für den Grill vorzubereiten, sollte das Innere nochmal durchgespült werden. Danach die Fische trocken tupfen und schon mal von innen mit frisch gemahlenem Pfeffer und Salz würzen. Wir haben das Innere dann mit Petersilie und kleinen Zitronenscheiben gefüllt und die Fische von außen einfach mit Knoblauch und Olivenöl eingerieben – dann kleben sie weniger auf dem Rost fest.
Wichtig ist beim Grillen nicht zu große Hitze auf die Fische einwirken zu lassen und für den Showeffekt noch mit einem Bündel Petersilie immer mal wieder was von dem Öl auf dem Fisch zu verteilen. Ob das nun etwas bringt, außer viel Rauch, lassen wir jetzt mal dahingestellt. Zumindest hat es einen Heidenspaß gemacht und war fotogen. Wenn die Haut der Fische schön knusprig ist, kann man sie auch schon servieren – dann sollten sie auch innen gar sein.
So schwer war es gar nicht. Das Wichtigste ist, dass man sich einfach mal traut. Und am Besten für das erste Mal einen Fisch mehr zum Testen mitnehmen. Dazu schmeckt ein bunter Tomatensalat und Brot mit frischer Kräuter-Knoblauch-Butter.
Hach, ich hoffe, ich komm ganz bald wieder in den Genuss! Und ihr auch!
Habt es schön!
Nadine
Doro
Ich bin beileibe kein Fisch-Esser, aber alleine deine Bilder machen Lust auf ‚mehr‘ .
Sehr stimmungsvoll.
Und das Prädikat „foddblogger“ zu haben, obwohl man sich nicht danach fühlt, ist doch toll. Es spricht für deine Kreativität und für den Mut in der Küche einfach zu probieren. Super 🙂
Alles Liebe,
Doro
Fee ist mein Name
Das sieht wirklich gut aus! Tolle atmosphärische Bilder, gefällt mir! Trauen würde ich mich trotzdem nicht, glaube ich. Da brauche ich auch erst noch jemanden, der mich an die Hand nimmt ;)!
Martina Widegger
jummy, gibts was besseres als frischen Fisch vom Grill, überhäuft mit vielen sommerlichen Aromen die eine Explosion im Mund zünden? Nein – sicher nicht im Sommer wenn man es sich auf der Terrasse gemütlich machen kann 🙂 Da ist mir Fisch schon lieber als Fleisch – leichter und intensiver ist er auf jeden Fall.
Roh find ich ihn immer etwas unheimlich – wie er einen immer ansieht. brr..:D:D
aber wenn er erst mal gegrillt ist, sieht man darüber hinweg 😛
<3 Martina
Désirée Peikert
Das ist in Portugal mein absolutes Lieblingsessen! Frische Dorade vom Grill mit einem kleinen Salat und den Kartoffeln mit Öl und Knoblauch! Vor 2 Jahren waren wir in Fuseta und jetzt gerade im Norden in Póvoa de Varzim! Meine Schwester hat ja gerade in Portugal geheiratet! Und ich liebe diese mediterane Küche im Süden einfach!!! Eigentlich ganz einfach, mit wenigen Zutaten und trotzdem oder gerade deshalb so gut!
MODENOVA
This looks so delicious. Beautiful post! Continue the great work!
Best, MODENOVA
Simone
Mmmmhhh ein besoderer Augenschmaus sind ja immer deine Fotos… Und diese Tomaten ein Urlaubstraum… An Fisch traue ich mich auch immer nicht so richtig ran, aber es scheint ja vielleicht doch gar nicht so schwer zu sein. Wird auf alle Fälle mal probiert, auch wenns im Urlaub am Meer immer so viel besser schmeckt :)…
Liebste Grüße
Simone
Urlaub an der Algarve – Dreierlei Liebelei
[…] Die nächtlichen Pool Sessions und die eine Nacht auf der Dachterrasse bis die Sonne aufging. Lernen, wie man frischen Fisch grillt. Tanzen auf der Noche Blanca in Loulé. Und eine ganze Menge eiskaltes […]