Grüner Daumen? Bis vor zwei Jahren habe ich jeden Kaktus eingehen lassen und das will schon etwas heißen. Wenn ich ehrlich bin, müssen Zimmerpflanzen bei mir auch immer noch einen ziemlich starken Überlebenswillen haben, um es zu schaffen. Aber für unsere Terrasse und unseren Garten habe ich in den letzten zwei Jahren eine tiefe Liebe entwickelt. Eine Menge Beerensträucher, Gemüse, einen Baum und unzählige Blumen, eine Hecke und einige Sträucher habe ich mittlerweile gepflanzt und es gibt aktuell für mich nichts schöneres, als zu sehen, wie alles, was ich im letzten Jahr gepflanzt habe, zu neuem Leben erwacht. Unseren Garten weiter zu planen und diese Planungen dann umzusetzen, ist für mich die beste Entschleunigung und ich bin bei jedem Wetter draußen. Welche Tipps ich für Anfänger habe und ein paar Buchempfehlungen verrate ich euch heute.
Balkon- und Gartentipps für Anfänger
Mach nur, worauf du Lust hast und wofür du die Zeit findest
Das ist für mich der wichtigste Punkt. Wenn du keine Lust darauf hast, dich um einen Garten oder einen Balkon zu kümmern, dann lass es! So einfach ist es! Sich immer und immer wieder zu etwas zu überwinden, das einem einfach keinen Spaß macht, macht auf Dauer unzufrieden und das kann man sich auch sparen.
Wer nur wenig Zeit investieren kann oder möchte, muss seine Erwartungen anpassen – ein üppiger Garten kostet eben auch Zeit, die einem woanders fehlt. Für mich ist der Garten Hobby, keine Arbeit. Ich investiere gerne meine Freizeit, für mich ist jeder Tag im Garten wie Urlaub. Wer trotzdem nicht auf ein bisschen Grün verzichten möchte, lässt sich am besten einfach im Gartencenter beraten. Es gibt genügend Pflanzen, die sehr anspruchslos und pflegeleicht sind – die sind dann perfekt geeignet.
Lege grob fest, was für eine Art Balkon oder Garten du haben möchtest
Für mich war von Anfang an klar, dass ich einen wilden Bauerngarten haben möchte. Viele verschiedene Obst- und Gemüsesorten, noch mehr Blumen, die zu jeder Jahreszeit üppig blühen sollen, gemütliche Sitzmöglichkeiten, eine Hängematte und vor allem bloß nichts akkurates. Obwohl es mir in der Wohnung nicht clean und geradlinig genug sein kann, möchte ich im Garten das komplette Kontrastprogramm.
Andere wiederum möchten einen perfekten, englischen Rasen oder einen asiatischen Kiesgarten. Die Geschmäcker sind eben verschieden. Was unheimlich dabei hilft, herauszufinden, was einem gefällt, ist das Stöbern auf Pinterest. Hier habe ich verschiedene Boards angelegt, um Ideen zu sammeln und um herauszufinden, was ich eigentlich möchte. Mein Terrassen- und Garten-Board zeigt ziemlich genau, wie ich mir Garten und Terrasse vorstelle und mein Gemüsegarten-Board ist eine Sammlung an Ideen, die ich nach und nach im Laufe der Jahre gerne so auch bei uns umsetzen würde.
Wenn man sich mit Bildern von anderen Gärten ein genaues Bild davon macht, wie man sich seinen Balkon oder seinen Garten vorstellt, vermeidet man Fehlkäufe und -planungen. Deshalb: erst mal wild und groß träumen, alle Ideen pinnen und dann planen, was sich ggf. umsetzen lässt, worauf man etwas warten muss oder was man gleich vergessen kann.
Sei geduldig!
Für mich ein ziemlich schwer zu akzeptierender Umstand: ein Garten braucht Zeit. Ich hätte gerne, dass unser Geräteschuppen von einer üppig blühenden Kletterrose eingenommen wird. Den ersten Schritt habe ich in diesem Frühjahr gemacht, ich habe die Rose ausgesucht und gepflanzt. Leider blüht sie jetzt, zwei Wochen später, immer noch nicht. Ihr seht: Geduld ist nicht meine Stärke. Aber genau darin übt der Garten einen. Und jetzt, in meinem dritten Gartenjahr, kann ich es langsam auch akzeptieren, dass noch lange nicht alles so ist, wie es sein soll und den Garten trotzdem schon genießen. Das ist sehr viel gesünder, als immer darauf zu warten, bis die Umstände „perfekt“ sind.
Was hättest du gerne im Garten? Und ist er dafür geeignet?
Wenn dein Garten an der Nordwand des Hauses liegt und den ganzen Tag keine Sonne sieht, wirst du zum Beispiel leider wohl kein großes Glück mit dem Tomatenanbau haben. Im Normalfall hat man ja aber Bereiche im Garten, die mindestens ein paar Stunden Sonne abbekommen. Ich habe mir jeweils überlegt, was ich gerne im Garten hätte und dann nach einem passenden Standort gesucht. Mittlerweile ist unser Garten schon ziemlich großzügig bepflanzt und für Standorte, die am Ende noch frei waren, habe ich dann passende Pflanzen ausgesucht.
Habe ich zum Beispiel nach einer Pflanze gesucht, die man gut im Kübel an einer schattigen Stelle auf der Terrasse stehen haben kann, habe ich genau danach gegoogelt: „Kübelpflanze für schattige Standorte“. Im Internet kannst du quasi alles zum Thema herausfinden. Allerdings nehme ich doch ganz gerne auch noch ein Buch zur Hand, um alle Informationen auf einen Blick gesammelt zu finden. Die Bücher, die ich sehr informativ fand, stelle ich euch jetzt vor.
Mein absoluter Liebling: Das Buch Selbstversorgt (Partnerlink). Hier wird anfängergeeignet Schritt für Schritt detailreich erklärt, wie man auch mit wenig Platz einen eigenen Selbstversorgergarten anlegt. Es gibt großartige Beetpläne, die man einfach nachpflanzen kann – Begriffe, wie Mischkultur und Fruchtfolge werden erklärt. Hier bleibt keine Frage zum Thema offen und nebenbei bemerkt ist das Buch sehr hübsch aufbereitet und dazu auch noch günstig.
In Garten Step-by-Step (Partnerlink) findet man sehr gute Ratschläge für die Gartenplanung, Anleitungen, dafür, was man wie selbst machen kann und vor allem auch wunderschöne Fotos. Ich fand das Buch sehr inspirierend und blättere es gerade alle paar Tage wieder durch.
Mini Hochbeete (Partnerlink) beschäftigt sich mit der Selbstversorgung auf Balkon und Terrasse. Auch ohne Garten muss man nämlich darauf nicht verzichten. Geeignete Arten, Tipps und Ratschläge findet ihr hier drin.
Die Bücher Balkon Basics (Partnerlink) und Garten Basics (Partnerlink) habe ich im letzten Jahr schon mal empfohlen – die dürfen in dieser Sammlung natürlich nicht fehlen. Sich beide Bücher anzuschaffen lohnt sich meiner Meinung nach nicht wirklich, da vieles doppelt drin steht. Hier einfach auf das Exemplar zurückgreifen, das besser zur jeweiligen Situation passt. Wie die Titel sagen, dreht es sich um die Basics – einfaches Grundwissen, das jeder braucht, der sich mit der Materie beschäftigt.
Hoch das Beet (Partnerlink) beschäftigt sich mit der ganzjährigen Bepflanzung von Hochbeeten. Darüber hinaus gibt es auch Baupläne für Hochbeete und eine Anleitung, wie man sie am besten befüllt.
Das sind sie, die Bücher, die ich gerade regelmäßig durchblättere und die mir bei Bedarf als Nachschlagewerke dienen. Ich bin ehrlich, ich probiere einfach immer viel aus – vieles klappt, manches geht schief, aber ich hab einfach eine Menge Spaß dabei. Probieren geht über studieren! Heute morgen habe ich in meinem Frühbeet großblättrige Kresse und Rucola-Keimlinge für mein Käsebrot geernet und später fotografiere ich den zweiten Schritt für meine Tomatenliebelei-Serie. Und ja, ich bin jetzt schon stolz auf meine Zöglinge und voller Vorfreude auf einen Frühling und Sommer voller Ernten. Probiert´s aus!
Habt es schön!
Nadine
Die mit Partnerlink gekennzeichneten Links im Post sind Partnerlinks. Wenn ihr darüber einkauft, zahlt Amazon mir eine kleine Provision. Ihr bezahlt in diesem Fall aber selbstverständlich nicht mehr – ihr unterstützt mich allerdings dadurch bei meiner Arbeit an diesem Blog. Lieben Dank für eure Wertschätzung! Die Bücher wurden mir teilweise als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt, manche habe ich mir auch selbst gekauft.
FashionqueensDiary
Ein schöner Beitrag, wenn auch für mich persönlich noch ein klein wenig zu früh um mit der Balkonarbeit zu beginnen 🙂 Ich werde mich im April an den Balkon begeben und dann alles schön machen – aber die Buch-Tipps sind interessant, Danke dir!
Dreierlei Liebelei
FashionqueensDiaryDu hast natürlich völlig recht! So richtig loslegen kann man erst im April bzw. sogar erst Mitte Mai, aber mit der Planung kann man ja gar nicht früh genug anfangen 🙂 Ein klein wenig habe ich unsere Terrasse allerdings schon aufgehübscht – Veilchen, Hyazinthen, Narzisse und Tulpen fühlen sich ja jetzt schon wohl draußen!
Sabrina
Liebe Nadine,
darf ich fragen , wie groß Euer Garten etwa ist? Die obst- und gemüsetechnische Selbstversorgung wäre auch mein Traum, aber spätestens bei Obstbäumen und -sträuchern wäre der Reihenhaus-Garten dafür vermutlich illusorisch…
Dreierlei Liebelei
SabrinaLiebe Sabrina, wie groß unser Garten ist, kann ich dir gar nicht beantworten – wir haben ihn nie ausgemessen… Schau mal, hier kannst du dir in etwa einen Überblick verschaffen: https://www.instagram.com/explore/tags/gartenliebeleivonnadine/
Grade so ein Hochbeet wäre für einen kleineren Garten sicher interessant und mittlerweile gibt es viele Bäume als Zwergzüchtungen, die man zum Beispiel in Kübeln halten kann. Klar, für die komplette Selbstversorgung wird es nicht reichen, aber ein bisschen was lässt sich auf dem kleinsten Platz anbauen. Ich wünsch dir viel Freude dabei 🙂
Sabrina
Dreierlei LiebeleiDanke, das sieht aber in der Tat relativ großzügig aus bei Euch. Zumindest in dieser unserer teuren Region echt gut…!