Verrückt. Das erste Drittel diesen Jahres ist vorbei und der erste Frühlingsmonat liegt bereits hinter uns. Das erste Mal nackte Beine zum Kleidchen, das erste Mal barfuß auf der Wiese und die ersten ganztägig verbrachten Tage im Garten. Im April habe ich das erste Sträußchen, von allem, was wild auf unserer Naturwiese wächst, vor dem Rasenmäher gerettet. Ich habe Bienchen beim Bestäuben der Kirsch- und Pfirsichblüten beobachtet, den ersten Rhabarber und den letzten Bärlauch geerntet und bei schönem Wetter meine Kaffeepausen nach draußen verlegt. Ich bin mehrfach im Gartencenter und der Gärtnerei meines Vertrauens eskaliert, habe Unmengen an neuen Kübeln für unsere Terrasse, Pflanzen und Kräuter angeschleppt und abends oft minutenlang versucht, meine Fingernägel vom Dreck zu befreien.
Himbeerhecke
Erdbeerblüten
Der erste Schwung an Frühlingsblühern, wie Tulpen, Traubenhyazinthen und Narzissen ist mittlerweile bereits verblüht, die Vergissmeinnicht tauchen meine Blumenbeete in ein zartes hellblau und auch der Flieder, den ich letztes Jahr zum 30. Geburtstag von meinen Eltern bekommen habe, zeigt sein hübsches, weißes Kleid. Ganz besonders schön ist es aber jedes Jahr zuzusehen, wie die Beerensträucher und -pflanzen anfangen zu blühen. Die Himbeerhecke wuchert schön vor sich hin, die Erdbeeren haben unzählige Blüten und die im letzten Jahr gepflanzte Johannis- und Stachelbeere scheinen sich auch wohlzufühlen. Außerdem hängen in diesem Jahr nach drei Jahren zum ersten Mal ein paar dutzend Blüten an den beiden Heidelbeersträuchern – die haben wohl mitbekommen, wie der Liebste und ich darüber sprachen, dass sie jetzt in diesem Jahr noch eine letzte Chance bekommen.
Weißer Flieder
Tulpen, Vergissmeinnicht und Akeleien
Akelei
Vergissmeinnicht und Akeleien, wie diese rosane, die ihr hier seht, sind für meine Zwecke besonders gut geeignet. Ein mal ausgepflanzt, hat man sie nach drei Jahren überall – die säen sich nämlich fleißig selbst aus und gerade die Vergissmeinnicht wachsen dann an den unmöglichsten Stellen. Ich liebe diese kleinen zarten Büschel, die bei uns unter jedem Strauch, unter Mauern und aus den kleinsten Schlitzen wachsen. Wer, wie ich, einen komplett neuen Garten anlegt, aber eigentlich von einem eingewachsenen, wilden Naturgarten träumt, ist für jedes bisschen natürliche Zufälligkeit dankbar.
Vergissmeinnicht
Apfelblütenknospen
Apfelbaum
Weiße Apfelblüte
Neben dem alten Kirschbaum und dem Pfirsichbaum, den ich vor drei Jahren eingepflanzt habe, ist hier Anfang April auch ein kleines Apfelbäumchen eingezogen. Zuerst noch völlig nackig, hat es nun innerhalb von vier Wochen zuerst ein hübsches Blütenkleid und nun saftig-grüne Blätter bekommen – ich hatte zuerst Bedenken, ob tatsächlich noch ein Baum in den Garten passt, aber jetzt wo er da ist, bin ich einfach nur glücklich mit ihm. Ich kann es ehrlich gesagt jetzt schon nicht erwarten, eines Tages in einen frisch geernteten Apfel zu beißen. Direkt daneben haben wir auch noch ein neues, kleines Gemüsebeet angelegt, in dem bereits Fenchel, Zuckerschoten, essbare Blüten und Salat wächst. Ans Rankgitter kommt demnächst noch eine Gurke – das Beet liegt mittags in der prallen Sonne, gerade richtig für Sonnenanbeter.
Pflücksalat in der Weinkiste
Tomatenjungpflanzen
Selbstverständlich sind meine Gemüsebeete auch schon geplant und größtenteils bepflanzt. Um die geht es dann in einem extra Post, ich habe nämlich in diesem Jahr etwas neues ausprobiert, von dem ich euch erzählen möchte. Meine selbst gezogenen Tomaten ziehen im Moment gerade täglich raus, damit sie sich schon mal an die Temperaturen und den Wind gewöhnen können und kräftig werden. Auf unserer Terrasse wächst außerdem Pflücksalat in zwei Weinkisten. Wenn euch das interessiert: hier habe ich mal gezeigt, wie ich Holzkisten bepflanze und Rankgitter selbst baue.
Tulpen in der Zinkwanne
Weißes Vergissmeinnicht
Narzissen
Darüber, dass die ganzen Frühlingsblüher mittlerweile schon wieder verblüht oder kurz vor dem Verblühen sind, tröstet eigentlich nur die Tatsache hinweg, dass es dann nun Sommer wird. Die Tomaten stehen in den Startlöchern, die Sommerblüher kommen ganz langsam und zaghaft, die Clematis erobern ihre Rankhilfen und die überwinterten Dahlienknollen kommen zurück in ihre Kübel. Und wenn dann erst mal Mai wird und die ersten Erdbeeren gepflückt sind, tut es schon gar nicht mehr so weh, dass die Zeit der Vergissmeinnicht vorbei ist.
Märzenbecher
Rosenknospe
Pfingstrose, Zierlauchknospe und rote Tulpen
Habt ihr auch Lust, mir ein paar Impressionen aus eurem Garten zu zeigen? Ich habe 2016 auf Instagram angefangen, meine Gartenfotos unter dem Hashtag #gartenliebelei zu sammeln und mittlerweile sind schon über 1.200 Fotos zusammengekommen – ich würde mich freuen, wenn ihr auch mitsammeln möchtet. Die Fotos aus meinem Garten findet ihr unter #gartenliebeleivonnadine – ich mag das so gerne, immer wieder nachschauen zu können, wie sehr sich unser Garten in den letzten drei Jahren verändert hat und wie schnell alles wächst. Nächsten Monat geht es nun so richtig im Gemüsebeet los – ich freue mich auf eine neue Saison mit euch!
Habt es schön!
Nadine
Werbung // Die Lichterkette habe ich hier* gekauft. Wir haben die 20 Meter lange Version und durch die Silikondichtungen ist sie auch für den dauerhaften Gebrauch draußen geeignet. Passende Birnen findet ihr im Baumarkt. *Der Link ist ein Amazon-Partner-Link. Wenn ihr darüber einkauft, zahlt Amazon mir eine kleine Provision. Ihr bezahlt in diesem Fall aber selbstverständlich nicht mehr – ihr unterstützt mich allerdings dadurch bei meiner Arbeit an diesem Blog. Lieben Dank für eure Wertschätzung!
EIN DEKOHERZAL IN DEN BERGEN
wunderscheeeeen,,,,,,
wünsch da no an feinen ABEND
bis bald de BIRGIT
Antje
Liebe Nadine, du hast wieder so wunderschöne Fotos gemacht! Euer Garten entwickelt sich zu einer wunderschönen Naturoase. Meiner Meinung nach die richtige Mischung aus Zier- und Nutzgarten. So mag ich es auch 🙂 Wünsche euch eine schöne Gartensaison! Grüße von Antje
Veronika
Ach, ein Traum, diese Garten-Posts! Mich würde interessieren: Was machst du mit den Tulpen-Zwiebeln in der Zinkwanne, wenn die Tulpen verblüht sind?
Blumige Grüße,
Veronika
Dreierlei Liebelei
VeronikaLiebe Veronika, ich habe nun die verblühten Blütenstände abgeschnitten und sobald das Grün vertrocknet ist, schneide ich das auch ab. In die Zinkwanne haben wir unten Löcher gebohrt – es kann also keine Staunässe geben und die Zwiebeln können einfach drin bleiben. Die Zwiebeln sind nur rund um einen Purpur-Sonnenhut verteilt. Sollte der den Winter überlebt haben, dürfte der nun wieder rauskommen. Grüße, Nadine
Veronika
Dreierlei LiebeleiSuper, vielen Dank für die Antwort! Bisher habe ich die Tulpenzwiebeln immer im Balkon gelassen. Ich habe aber auch schon gehört, dass man die Zwiebeln nach dem Verblühen ausgraben und im Keller verstauen kann. Noch habe ich mich nicht getraut, das mal auszuprobieren… Eine raffinierte Kombination aus zu unterschiedlichen Zeitpunkten blühenden Pflanzen klingt aber sowieso sinnvoller!
Dreierlei Liebelei
VeronikaJa, das geht auch! Aber ich kenne mich: ich würde die Zwiebeln dort vergessen 🙂
Franzi
Wunderschön, bei uns ist es auch schön grün! Ach, die warmen Tage sind was wunderbares!
Liebe Grüße 😉